Ufop: Biodiesel aus Raps löst Sojaimporte ab

Ufop: Biodiesel aus Raps löst Sojaimporte ab - Foto: Raupert
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Biokraftstoffkongress Rahmenbedingungen für Biokraftstoffe, den Stand technischer Entwicklungen und die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstandards diskutierten fast 500 Experten aus 20 Staaten auf dem internationalen Fachkongress „Kaftstoffe der Zukunft“, den der Bundesverband BioEnergie (BBE) und die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (Ufop) im Rahmen der Grünen Woche in Berlin veranstalteten. Wiederholt ging es in den Vorträgen um die Vorschläge der EU-Kommission zur Biokraftstoffpolitik und deren Konsequenzen.

Der neue Vorsitzende der Ufop, Wolfgang Vogel, richtete aber auch kritische Worte an die Biokraftstoffbranche, die ihre öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten zur Imageverbesserung von Biokraftstoffen erheblich intensivieren müsse. Vogel stellte klar, dass der Einstieg in die Energiewende im Transportsektor sei nur mit Biokraftstoffen der ersten Generation möglich sei. Aus Sicht der Landwirtschaft entkräftete der Ufop-Vorsitzende die von Nichtregierungsorganisationen angetriebene Tank-Teller-Diskussion. Tank und Teller seien möglich, betonte Vogel. Denn mit einem Rapsanbau von einer Million Hektar allein in Deutschland für den Biodieselmarkt würden gleichzeitig über zwei Millionen Tonnen Rapsschrot produziert. Diese Rapsschrotmenge entspreche einer Million Hektar Sojaanbau, die für die Nahrungsmittelproduktion verwendet werden könnte.

Vogel mahnte deshalb erheblichen Nachbesserungsbedarf in der EU-Richtlinie an. Die Nebenprodukte, die als Eiweißfuttermittel anfallen, müssten endlich sachgerecht bewertet werden. Auch die Frage der indirekten Landnutzungsänderungen müsste neu bewertet werden. Die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Faktoren würden andernfalls das Aus für Biodiesel und der gesamten Branche in Europa bedeuten.

BBE-Vorsitzender Helmut Lamp bekräftigte für den BBE die Kritik an der EU-Kommission: „Die von der EU-Kommission beabsichtigte Kehrtwende wird das Vertrauen der Wirtschaft in die Investitionen im Bioenergiesektor durch die Kurzlebigkeit der politischen Entscheidungen vollends zerstören. Neue Investitionen in emissionsärmere Biokraftstoffe werden so nicht angelockt, sondern abgeschreckt.“
red