(Land)- Wirtschaft trifft Politik und Verwaltung beim „Netzwerkabend“ des Bauernverbandes Nordostniedersachsen auf der Grünen Woche in Berlin

Netzwerkabend

Der Niedersachsenabend am Mittwoch der Grünen Woche, ist seit Jahren eine feste Institution während der Messetage in Berlin. Der Empfang „Netzwerk Nordostniedersachsen“ am Abend davor, ist noch so etwas wie ein Geheimtipp, der aber von Jahr zu Jahr beliebter wird. Denn Gastgeber und Vorsitzender des Bauernverbandes Nordostniedersachsen e.V., Thorsten Riggert, freute sich zum zehnten Mal in Folge über einen deutlichen Gästezuwachs.Rund 150 Personen, hatten sich zum Gedankenaustausch über die Region und die Landwirtschaft in entspannter Atmosphäre eingefunden. 

Seinen besonderen Dank richtete Riggert in seiner Begrüßungsrede nicht nur an das Team des Elbe-Wendland-Standes für den guten Messeverlauf, sondern auch an die Sponsoren des Netzwerkabends. Dazu gehören regionale und überregionale Unternehmen, wie die Avacon Natur GmbH, Rudolf Peters Landhandel, die Lünekartoffel-Vertrieb GmbH & Co. KG, Vereinigte Saatzuchten eG (VSE), Nordzucker AG, die AVEBE Kartoffelstärkefabrik Prignitz/Wendland GmbH und die VR Plus Altmark-Wendland eG, die den Empfang schon lange unterstützen und den hohen Wert dieses Forums für den Austausch und die Innovationskraft der Landwirtschaft in Nordostniedersachsen, sowie des gesamten vor- und nachgelagerten Bereiches, schätzen.


Dass eine solche Zusammenkunft auch überregionale Strahlkraft besitzt, wurde zudem an den Gästen deutlich: die Bundestagsabgeordneten für den Wahlkreis Celle-Uelzen, Henning Otte (CDU), für Lüneburg und Lüchow-Dannenberg Eckhard Pols (CDU), tauschten sich mit Landwirten und Wirtschaftsvertretern ebenso aus, wie der neue Landrat Lüneburgs, Jens Böther, sowie Dr. Heiko Blume aus Uelzen und Jürgen Schulz aus Lüchow-Dannenberg. Auch die Landtagsabgeordneten Miriam Staudte (Bündnis90/ Die Grünen) sowie Uwe Dorendorf und Jörg Hillmer (beide CDU) kamen zum Gespräch mit der Landwirtschaft. Und die nahm die Gelegenheit wahr um einige Botschaften auch in Richtung Politik auszusenden. 

Thorsten Riggert begrüßte zur Einstimmung in den Abend „seinen Präsidenten“ aus Hannover. Landvolk-Präsident Albert Schulte to Brinke ging eingangs in seiner Rede auf die „außergewöhnliche Bewegung auf den Straßen“ in diesem Jahr ein. Er hoffe, dass man den Schwung mitnehme in die Politik und in die Verbände. „Wir finden es super, dass junge Menschen sich einsetzen, in der Politik und in den Verbänden. Große stabile Parteien und Verbände waren immer ein stabilisierender Faktor in unserer Gesellschaft.“


Schulte to Brinke bedauerte mit Blick auf die neueste Novelle der Düngeverordnung, dass man nicht abgewartet habe, wie die letzte Novelle aus dem Jahr 2017 wirkt. Pauschal 20% weniger Dünger halte er für fachlich unsinnig, so der Landvolkpräsident. „Die Auflage schadet uns Bauern, aber die Frage ist, ob sie der Umwelt nützt. Das glaube ich nicht!“, folgerte der niedersächsische Bauernpräsident. Das Ziel müsse eine bedarfsgerechte Dünung sein, was er seitens der Politik entsprechend einfordere. Über die Jahre habe die Landwirtschaft Humus aufgebaut, was man an den fruchtbareren Böden merken könne. „Die Humusgehalte sind gestiegen. Wir werden aber jetzt durch diese Auflagen gezwungen Humus abzubauen. Das ist genau das Gegenteil von dem was wir eigentlich wollen.“ Schulte to Brinke verwies stattdessen auf die Innovationskraft der Landwirtschaft: „Das sehen wir immer wieder und erleben es täglich. Wir sind immer auf der Suche nach Lösungen und Verbesserungen und hoffen da auch auf die Unterstützung der Politik!“


Ein kämpferischer BVNON-Vorsitzender Riggert hatte anschließend noch eine Botschaft für alle Anwesenden: “Wir kämpfen für unseren tollen Beruf, wir kämpfen für unsere tollen Familien! Da kann das Motto doch nur noch sein: „Am Ende ist hinfallen und im Staub liegen völlig egal – man muss nur einmal mehr aufstehen als hinfallen. Und da sind unsere Bauern dabei und das sollten wir uns für heute Abend mitnehmen!“

Der Netzwerkabend des Bauernverbandes Nordostniedersachsen e.V. (BVNON) im Rahmen der Internationalen Grünen Woche, ist für viele Persönlichkeiten aus Politik, Medien, regionaler Verwaltung und (Land-) Wirtschaft ein bedeutsamer Branchentreff für die Landkreise Nordostniedersachsens geworden. Neben Hauptverwaltungsbeamten, mischen sich auch Vertreter aus dem Handel, von Banken und Genossenschaften, sowie Vertreter der landwirtschaftlichen Vereine und der Bezirksverbände und Vorstand des BVNON unter die Teilnehmer. 

Neue Heidekartoffelprinzessin gekrönt

 Unter den vielen Gästen war auch die amtierende Heidekartoffelkönigin Nadine Gaafke. Die Botschafterin der wichtigsten Ackerkultur der Heideregion war ein Blickfang und an dem Abend ein sehr begehrtes Fotomotiv. Die royale Schönheit war bereits am Nachmittag auf der Messe, als auf der Niedersachsenbühne die neue Bad Bevenser Heidekartoffelprinzessin gekrönt wurde. Johanna Graf heißt die junge Dame und kommt aus Altenmedingen im Landkreis Uelzen. Wie manche ihrer Vorgängerinnen, ist sie zwar nicht auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen, aber inzwischen lebt sie mit Begeisterung auf einem Resthof. Auch beruflich geht die neue Prinzessin sehr mit der Zeit. Aktuell studiert sie Umweltingenieurswesen in Suderburg. Mit Blick auf ihr neues Amt hat sie ganz selbstständig gehandelt, getreu dem Motto: „selbst ist die Frau“. Denn sie „wollte schon immer einmal eine Prinzessin sein“ und habe sich selbstständig bei der Marketinggesellschaft Bad Bevensen für dieses hochwertige Amt beworben, gab Johanna zu Protokoll. Für ein Jahr wird sie nun zunächst als Heidekartoffelprinzessin kräftig die Werbetrommel für die Heidekartoffel rühren.