Sven Plöger referiert beim Arbeitskreis Junger Landwirte über den Klimawandel

AKJL
AKJL Vortrag Sven Plöger

Humorvoller Vortrag bei ernstem Thema

Am 4.11.19 luden die Arbeitskreise junger Landwirte aus Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Uelzen zur Auftaktveranstaltung ihrer diesjährigen Vortragsreihen in die Stadthalle Uelzen. Thema war „Klimawandel – Gute Aussichten für morgen? Nicht mit der Klimakatastrophe resignieren, sondern mit unseren Chancen agieren!“ Gut 280 Landwirte und interessierte Zuhörer folgten der Einladung und lauschten Sven Plöger. Der bekannte ARD-Meteorologe reiste tatsächlich mit der Bahn aus München an und kam – zu seiner eigenen Verwunderung – pünktlich!

Der Klimawandel ist derzeit ein hochaktuelles Thema, das für unsere Gesellschaft laut einer Umfrage zu den größten Ängsten zählt. Wir Bauern spüren den Wandel des Klimas nicht erst in den letzten Jahren. Allen dürfte aufgefallen sein, dass die Vegetation immer früher startet und wir mittlerweile Pflanzen in unseren Breitengeraden anbauen können, von denen unsere Vorväter sich im Traum nicht hätten ausmalen können, dass diese eines Tages auf unseren Äckern stünden. Dies wird zur Folge haben, dass die Gefahr für Spätfröste stark zunimmt. Auch werden wir aufgrund der fehlenden Winde öfter „Standwetter“ haben. Egal ob Dauerregen, Hagel, Schneemassen oder Dürre – Wetterextreme werden unsere täglichen Begleiter werden.

Sven Plöger, Diplommeteorologe, bekannt aus dem TV, hat den Junglandwirten humorvoll, aber auch mit erhobenem Zeigefinder den Wandel unseres Klimas vor Augen geführt. Noch sei es nicht zu spät, etwas wirksames für die Rettung unserer Welt zu unternehmen: „Wir haben noch 8-15 Jahre Zeit etwas zu tun“, ist er sich sicher. Aber mit den derzeitigen Maßnahmen würden wir nicht viel erreichen. Solange mit fossilen Brennstoffen immenses Kapital erwirtschaftet werden kann, seien die Interessen „kleiner Leute“ die sich um ihre Zukunft Sorgen machen, so wie wir Landwirte, zweitrangig. Dies verdeutlichte Plöger anhand des Jahresgehaltes des ehemaligen Geschäftsführers von EXXON aus dem Jahr 2016: 357 Millionen US$ -Täglich wurde er knapp eine Million reicher als am Tag zuvor.

Selbst mit regenerativen Energien und Ressourcen sind wir nicht nachhaltig, führte Plöger aus. In diesem Jahr hatte die Menschheit, global gesehen, bereits am 29. Juli alle nachwachsenden Ressourcen aufgebraucht. „Wir verbrauchen derzeit 1,75 Erden obwohl wir nur eine haben und geht es nach den wissenschaftlichen Erkenntnissen von Stephen Hawking“, so zitiert Plöger,“wird unsere Erde bereits in 100 Jahren nicht mehr bewohnbar sein, wenn wir nichts unternehmen.“ Aus Plögers Sicht kann und sollte jeder Einzelne etwas für den Klimaschutz tun. Auch eine viel intensivere Nutzung der Sonnenenergie sollte politisch forciert werden. Immerhin schickt uns die Sonne 6000-mal mehr Energie als wir brauchen. Auch auf den Fakt, dass Klimawandel oft politisch instrumentalisiert wird, hatte Plöger eine Antwort für die er brandenden Applaus bekam: “Die Physik braucht keine Meinung. In der Physik gibt es nur ein Richtig oder Falsch. Populisten lösen keine Probleme – sie schaffen welche!“ Das, was wir jetzt bräuchten um dem Klimawandel Einhalt zu gebieten, seien zwei der größten Errungenschaften der Menschheit: Demokratie und Diplomatie.