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L P D – Die von der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen angestrebte Agrarwende würde der deutschen Volkswirtschaft erhebliche Wohlfahrtsverluste verursachen. Diese Prognose hat der Gießener Agrarwissenschaftler Prof. Peter Michael Schmitz geäußert. Er nennt Verluste bei Erlösen und den Wegfall von Arbeitsplätzen als Grund. Je mehr Forderungen der Grünen umgesetzt würden, umso mehr würde dies die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Tier- und Pflanzenproduktion gefährden. Diese Aussagen traf Schmitz jetzt in einem Impulsreferat anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Instituts für Agribusiness  (IAB) gestern in Gießen. Der Agrarökonom warf nach einem Bericht des Bonner Informationsdienstes AgraEurope den Politikern der Grünen und Nichtregierungsorganisationen vor, die konventionelle Landwirtschaft schlecht zu reden und für Empörung und Angstverbreitung unter den Verbrauchern zu sorgen. Kleine Missstände würden extrem aufgebauscht, wenn tatsächlich mal etwas passiere. Schmitz sprach in dem Zusammenhang vom „Prinzessin-auf-der-Erbse-Syndrom“, denn die Lebensmittelsicherheit sei heute so gut wie noch nie.

Der Gießener Agrarwissenschaftler appellierte an Fachleute und Politiker, Falschaussagen und Irrtümern auch mal klar entgegenzutreten und diese zu korrigieren. Er wünschte sich einen Kontrapunkt zu dem grünen Gedankengut, wonach die moderne Landwirtschaft per se umwelt- und gesundheitsgefährdend sei. (LPD 44/2015)