An der Niederelbe beginnt eine große Apfelernte

L P D – Auf eine gute Apfelernte freuen sich die Obstbauern an der Niederelbe. Auf der knapp 9.000 ha großen Anbaufläche reifen so viele Äpfel heran, wie seit fünf Jahren nicht. Gegenüber dem Landvolk-Pressedienst sprechen die Experten der Obstbauversuchsanstalt in Jork von hohen Ernteerwartungen. Auf rund 330.000 t beziffert Dr. Matthias Görgens die aktuellen Prognosen, das ist deutlich mehr als im enttäuschenden Jahr 2013 mit nur 180.000 t. Bundesweit gehen die Schätzungen von einem Plus um knapp 30 Prozent auf gut eine Mio. t aus, damit wird jeder dritte Apfel in Niedersachsen gepflückt. Auch die ersten Birnen werden schon geerntet, daneben gibt es noch Pflaumen und Zwetschen. Sie waren an der Niederelbe vor rund 100 Jahren noch deutlich stärker verbreitet. Damals war fast jeder zweite Obstbau ein Pflaumenbaum, die Früchte waren unter anderem in England zu den traditionellen Gerichten wie Plumpudding und Plumcake gefragt. Mittlerweile dominiert der Apfel als Lieblingsfrucht der Deutschen das insgesamt rund 10.500 ha umfassende, größte geschlossene Obstanbaugebiet Nordeuropas.

Nicht nur die Menge, auch die Qualität verspricht eine Ernte ohne Lob und Tadel. Die Obstbauern bekamen deutlich weniger Niederschläge als die südlicheren Landesteile, gleichwohl verfügen die Marschstandorte über eine gute Wasserversorgung. Mit einer höheren Durchschnittstemperatur und mehr Sonnenscheinstunden als in anderen Jahren verwöhnte der Juli die wachsenden Früchte. Sie leuchten schön ausgefärbt und in ansprechender Größe an den Bäume und beinhalten ein ausgewogenes Zucker-Säure-Verhältnis, das für einen guten Geschmack steht. Bei den ersten frühen Sorten haben die 650 Anbauer die Ernte bereits begonnen, mit den Sorten Delbarestival und Holsteiner Cox wird dann Ende August die Haupternte beginnen. An den Einfallstraßen ins Alte Land begrüßt das Landvolk Niedersachsen auf großen Bannern Besucher zur Apfelernte. Für den 13./14. September lädt die Region in der Zeit von 10 bis 18 Uhr wieder zum Tag des offenen Obsthofes an die Niederelbe ein. (LPD 62/2014)