Apfelpunsch und Glühwein aus Niedersachsen wärmen

Die ersten Weihnachtsmärkte locken mit Heißgetränken. „Auch von innen kann man mit regionalen Heißgetränken, wie Apfelpunsch oder Kirschglühwein einheizen“, zeigt Martin Creydt von der gleichnamigen Fruchtsaftkelterei Möglichkeiten auf, sich in der kalten Jahreszeit auch mit regionalen, heißgemachten Säften und Punschen aufzuwärmen. Foto: pixabay

Auf Regionalität achten / Niedersachsens Winzer sind froh über Frostbeihilfe

L P D – Vergangene Woche erlebte Niedersachsen den ersten kleinen Wintereinbruch. Leichte Schneefälle in Niedersachsens Höhenlagen Harz und Solling lockten zum Winterspaziergang, und nun öffnen auch die ersten Weihnachtsmärkte und locken mit Heißgetränken. „Auch von innen kann man mit regionalen Heißgetränken, wie Apfelpunsch, Kirschglühwein oder sogar Glühbier einheizen“, zeigt Martin Creydt von der gleichnamigen Fruchtsaftkelterei Möglichkeiten auf, sich in der kalten Jahreszeit auch mit regionalen, heißgemachten Säften und Punschen aufzuwärmen.  

Die Angebotspalette sei beim Wintersortiment in den vergangenen Jahren immer größer geworden, berichtet Creydt. „Verschiedene Fruchtsäfte werden für die Kreationen miteinander kombiniert und dann unter originellen Namen, wie Zauberpunsch oder Glührose, vermarktet“, erklärt Creydt. Neben den alkoholfreien Klassikern Apfelpunsch oder Kinderpunsch – auch in Bio-Qualität – greifen die Verbraucher in der kalten Jahreszeit verstärkt zum warmen Cranberrypunsch mit Orangen- und Holunderbeersaft.

Gut nachgefragt werden aber auch die speziellen Glühwein-Angebote. Hier reicht die Palette der wärmenden, alkoholischen Getränke vom Apfel-Glühwein, über die Bio-Glührose, wo Bio-Johannisbeeren dem Glühwein Rosé die entsprechende Note geben, bis hin zum roten oder weißen Glühwein, dem Fruchtsaft hinzugefügt und der mit Aromen von Vanille und Mandeln verfeinert wird. Creydt empfiehlt, Glühwein nur leicht zu erwärmen, um das vollmundige Zusammenspiel aus Apfel und den winterlichen Aromen genießen zu können: „Überschreitet die Temperatur des Glühweins bei der Zubereitung 60°C, verändern die Gewürze ihren Geschmack.“

„Glühwein als fertiges Produkt, abgefüllt in Flaschen, wurde erstmals im Winter 1956 in Augsburg verkauft und bestand aus mit Zucker und Gewürzen versetztem Wein. Heute ist unser Glühwein eine herrlich abgestimmte Komposition aus hochwertigen Fruchtsäften, erlesenen Gewürzen und Aromen“, schwärmt Creydt, der zukünftig auch regionale Weine zur Herstellung seiner Glühweine verwenden würde, aber bislang sei das Angebot noch zu gering. Daher hat der Fruchtsafthersteller in fünfter Generation aus Dassel im Landkreis Northeim dieses Jahr italienische Weine verarbeitet.

Das kann sich zukünftig auch Winzer Michael Winkler aus Göttingen vorstellen, aber dazu seien gute Ernten ohne Totalausfälle nötig. Durch die Frostschäden im Frühjahr ist nahezu seine gesamte Solaris-Traubenernte ausgefallen, sodass er froh ist, am EU-Frostbeihilfen-Programm teilnehmen zu können. Beihilfeberechtigt sind Betriebe, die durch den Frosteinbruch substanziell betroffen wurden, einen Ertragseinbruch von mehr als 30 Prozent erlitten haben und bei denen ein Mindestschaden von 7.500 Euro vorliegt. „Da fallen wir mit rein. Die Modalitäten sind für Niedersachsen zwar noch nicht ganz klar, aber die Entschädigung soll zwischen 20 und 40 Prozent liegen und ich hoffe, dass wir an diesem EU-Programm partizipieren können“, erklärt Winzer Winkler und hofft nächstes Jahr auf eine mengenmäßig viel größere und bessere Lese, um irgendwann einmal die Menge für Glühwein über zu haben. „Bis dahin produziere ich weiterhin gute, regionale Weiß- und Rotweine. Die schmecken auch im Winter vorm Kamin“, sagt Winkler abschließend. (LPD 90/2024)

Silke Breustedt-Muschalla

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