Auf dem zweiten Bildungsweg in die Landwirtschaft

Ann-Cathrin Schröder aus Rotenburg
Ann-Cathrin Schröder aus Rotenburg hat den Quereinsteiger-Kurs zur Landwirtin absolviert, Foto: Schröder

Manche steigen komplett in den Hof ein, andere betreiben ihn nebenbei

L P D – „Ich habe mir meinen Platz selbst geschaffen“, sagt Ann-Cathrin Schröder aus Rotenburg, die sich auf dem Bauernhof ihres Ehemannes mit der Direktvermarktung ein eigenes Standbein aufgebaut hat. Das Fleisch von drei Bullen aus der hofeigenen Aufzucht vermarktet sie pro Monat direkt ab Hof. Bislang war ihr Ehemann Christoph der Hauptansprechpartner für die Verbraucher, aber seitdem Ann-Cathrin Schröder den Quereinsteiger-Kurs zur Landwirtin abgeschlossen hat, geht sie selbstbewusster auf die Kunden zu. „Jetzt kann ich alle Fragen zum Hof selbst beantworten“, freut sich die hauptberufliche Controllerin, die das Fleisch auf Vorbestellung über die Homepage oder per Selbstbedienung in einem Verkaufsautomaten anbietet.

Die Betriebswirtin hat das Büro des Bauernhofes ohnehin schon jahrelang geführt, bei fachlichen Fragen fehlte ihr jedoch manchmal der landwirtschaftliche Hintergrund. „Ich wollte nicht immer bei allem nachfragen müssen und selbst den Überblick behalten“, begründet sie den Schritt zum offiziellen Berufsabschluss. Die Absicherung des Betriebes, sollte ihr Ehemann mal ausfallen, war ebenfalls ein triftiger Grund, die Mitarbeit der vierfachen Mutter auf fundierte Füße zu stellen.

An dem Kurs der Landwirtschaftskammer Niedersachsen gefiel Schröder der komprimierte Ablauf besonders gut. „Im Pflanzenbau habe ich am meisten dazu gelernt, im Herdenmanagement war ich durch die Mutterkühe schon ziemlich fit“, sagt sie rückblickend. Der Nachweis der langjährigen Tätigkeit in der Landwirtschaft ist daher auch Voraussetzung für die Teilnahme an dem Vorbereitungslehrgang für den Berufsabschluss Landwirt.

„Mit dem erfolgreichen Abschluss beweisen die Teilnehmer, dass sie über ein solides theoretisches Grundwissen und praktische Fertigkeiten verfügen, die sie für die erfolgreiche Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Betriebe einsetzen können – entweder hauptberuflich oder nebenberuflich“, sagt Ralph Werfelmann von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Er freut sich über die große Nachfrage nach der Qualifizierung, die jedes Jahr im Zeitraum Ende November bis Ende Februar über insgesamt zwölf Wochen läuft. Lehrgangsorte sind das Landwirtschaftliche Bildungszentrum (LBZ) in Echem und die DEULA in Nienburg.

Die Familie Schröder ist im Internet unter www.buschhof-schroeder.de zu finden und freut sich beim Tag des offenen Hofes 2022 auf zahlreiche Besucher. (LPD 41/2021)

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