Trockener Sommer 2018 hat Lücken verursacht – Silos sind häufig schon leer
L P D – Milchviehhalter können jetzt endlich ihre Silovorräte auffüllen. Nachdem bereits die Ackergräser und Grünroggen einsiliert wurden, steht jetzt nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes der erste Schnitt auf dem Grünland an. Rund 695.000 Hektar werden in Niedersachsen als sogenanntes Dauergrünland genutzt. Das auf den Wiesen und Weiden gewonnene Futter nutzen hautsächlich Rinder oder Milchkühe. Die Wiesen zeigen in weiten Teilen des Landes immer noch die Folgen des Trockensommers 2018, sie sind lückig, die aktuelle Frühjahrstrockenheit hat das Graswachstum ebenfalls gedämpft. Die Empfehlungen der Futterbauexperten bei der Landwirtschaftskammer Hannover raten auf gut entwickelten Flächen auch mit Blick auf die Wetterprognosen für das erste Maiwochenende bereits zu einem ersten Schnitt. Die für das Rindviehfutter entscheidenden Inhaltsstoffe, allen voran der Rohfasergehalt, sind bereits erreicht. Der Ertrag kann längst nicht überall zufrieden stellen. Viele Wiesen weisen ähnlich wie Hausrasen Lücken auf, die im vergangenen Jahr durch die Trockenheit verursacht wurden. In Höhenlagen oder auf spätfrostgefährdeten Flächen wie beispielsweise in moorigen Regionen haben die Gräser vielfach noch nicht das notwendige Reifestadium erreicht. Ansprechende Erträge versprechen in erster Linie Wiesen mit einem hohen Anteil an Weidelgras. Es wird auch als Ackergras gern angebaut, diese Feldgrasbestände wurden ähnlich wie der Grünroggen bereits einsiliert. Diese frühe Ernte schließt aktuell die Futterlücken, die im vergangenen Jahr verursacht wurden. Andere Tierhalter haben in erster Linie ihr Milchvieh sehr frühzeitig auf die Weide geschickt, in dieser Hinsicht waren die höheren Temperaturen förderlich.
Den ersten Schnitt fahren Niedersachsens Grünlandbauern bevorzugt ins Silo. Das Futter muss dann nur kurz anwelken. Diese Trocknungsphase ist recht kurz und damit einigermaßen wetterunabhängig. Allerdings kann der Blick in den Himmel oder auf die Wetterapp nicht ganz unterbleiben, denn trockene Witterung muss zur Futterernte schon garantiert sein. Mit zur Ernteplanung zählen einige Vorsichtsmaßnahmen, um wildlebende Tiere aus den zu mähenden Flächen zu vertreiben. Dazu empfiehlt das Landvolk gemeinsam mit der Landesjägerschaft Niedersachsen unter www.landvolk.net/Presse/LPD-Meldungen/2019/04/1930/Maehen.php einige Vorsorgestrategien. Sie sind leicht zu beachten und schützen Kitze und andere Jungtiere vor den Mähmessern. (LPD 33/2019)