Blühstreifen erfreuen Mensch und Tier

Blühstreifen erfreuen Mensch und Tier - Foto: landpixel
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L P D – Die klassischen Ackerfrüchte in Niedersachsen sind ertragreich, der Kulturlandschaft angepasst und seit Generationen die erste Wahl der Landwirte. Doch leider blühen Getreide und Mais nicht besonders bunt und haben auch den Bienen wenig zu bieten. Zuckerrüben sind zweijährige Pflanzen und blühen gar nicht. Viele Landwirte möchten gern mehr Farbe in die Feldmark und an den Straßenrand bringen Sie legen Blühstreifen oder Blühflächen an, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Spezielle Saatmischungen sind darauf ausgerichtet, von Frühjahr bis Herbst blühende Pflanzen hervorzubringen. Diese Streifen bieten Bienen ganzjährig Nahrung und Wildtieren auch nach der Ernte noch Deckung.

Für die Landwirte ist die Anlage von Blühstreifen zudem finanziell interessant. Sie erhalten bei Einhaltung strenger Vorgaben eine Förderung von der EU. Die Streifen dürfen eine Breite von sechs bis 30 Meter haben und eine Fläche von zwei Hektar nicht überschreiten. Bei der Wahl des Saatguts ist zu unterscheiden, ob die Blühstreifen für ein oder mehrere Jahre angebaut werden. Typische Pflanzen sind Sonnenblumen, Phacelia, Buchweizen, Klee, Mohn, Margerite, Ringelblume oder Borretsch. Auch die Mischung der verschiedenen Pflanzen und die Aussaatstärke sind dabei genau vorgegeben. Einjährige Blühstreifen müssen bis zum 15. April ausgesät werden, mehrjährige bis zum 15. Mai. Weitere Informationen zur Anlage von förderwürdigen Blühstreifen und -flächen hat die Landwirtschaftskammer Niedersachsen zusammengestellt auf www.lwk-niedersachsen.de.

Vorreiter in Niedersachsen ist die Initiative „Bunte Felder“ in den Landkreisen Rotenburg und Verden. Seit 2011 legen über Biogasanlagenbetreiber gemeinsam auf über 30 Hektar Fläche am Rand ihrer Maisfelder Blühstreifen an, um das Landschaftsbild zu verbessern, Bienen zu fördern und die Akzeptanz für den Maisanbau in der Region zu verbessern. In Niedersachsen haben aktuell 3.125 Landwirte eine Förderung für insgesamt 14.104 Hektar einjährige Blühstreifen in Niedersachsen beantragt. Das sind 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Förderung für mehrjährige Blühstreifen wurde auf 700 Hektar von 218 Landwirten beantragt. Die strengen Vorgaben, eine drohende langfristige Verunkrautung der Flächen und der nicht zu unterschätzende Arbeitsaufwand lassen viele Landwirte zögern. Das Landwirtschaftsministerium geht für die nächste Förderperiode dennoch von einer weiteren Ausweitung der Blühstreifen und –flächen aus. Vor allem auf ertragsschwachen Standorten und auf kleinen oder ungünstig geschnittenen Flächen stellen Blühmischungen eine interessante Alternative dar. (LPD 66/2015)