Die Anbaufläche für Zwiebeln wächst stetig

Die Anbaufläche für Zwiebeln wächst stetig - Foto: Landvolk
Foto: Landvolk
Bild-Download des Originals: | Web-Version:

L P D – In Niedersachsen wurden im vergangenen Jahr auf 2.325 Hektar Zwiebeln angebaut. 2012 waren es noch unter 2.000 Hektar, schreibt der Landvolk-Pressedienst. Rund ein Drittel der in Deutschland angebauten Zwiebeln wachsen in Niedersachsen. Hauptanbaugebiete sind die Regionen Uetze und Peine mit etwa 500 Hektar sowie Uelzen und Dahlenburg mit rund 1.500 Hektar. Der Rest verteilt sich auf Sittensen, Südniedersachsen und Hannover und Nienburg. Die Flächenausweitung der vergangenen Jahre erklärt Michael Dunker mit der steigenden Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln und dem stabilen Preis und Ertrag. Hinzu kommt der Wegfall der Stärkeordnung: „Viele größere Kartoffelanbauer haben mit Zwiebeln angefangen oder haben ihre Flächen ausgeweitet. Kartoffelroder können auch zur Zwiebelernte eingesetzt werden. Das Ende der Zuckermarktordnung und die EEG-Novellierung könnten sich in den kommenden Jahren nochmals zu Gunsten des Zwiebelanbaus auswirken“, spekuliert der Pflanzenbauberater der Landwirtschaftskammer.

Die Zwiebelernte in Niedersachsen läuft auf Hochtouren. Zuerst werden die Steckzwiebeln geerntet. Da sie krankheitsanfällig ist, gedeiht diese frühe Sorte am besten in Regionen mit wenig Zwiebelanbau. Von Mitte Juli bis Mitte August werden die kleinen Silberzwiebeln geerntet. Direkt nach der Ernte wird die im Durchmesser maximal drei Zentimeter kleine, schalenlose und empfindliche Sorte zu Mixed Pickels oder anderen Sauerkonserven weiterverarbeitet. Silberzwiebeln können nur etwa alle zehn Jahre auf derselben Fläche angebaut werden. „Durch den Anbau von Winter- oder Steckzwiebeln haben die Landwirte in Niedersachsen versucht, schon früh mit frischer Ware am Markt zu sein. Der Ertrag ist allerdings nicht so gut, und die Sorten sind empfindlich“, erläutert Dunker. Außerdem habe die Pfalz durch Witterungsvorteile immer wieder die Nase vorn, somit verpuffte der positive Effekt auf den Preis. Deshalb konzentriere sich die niedersächsische Produktion zu 90 Prozent auf die Sommerzwiebel, weiß der Anbauberater.

Die Ernte der Sommerzwiebeln wird in diesem Jahr ab Ende August erwartet, der Hals muss sich erst schließen. 530 bis 545 Dezitonnen je Hektar können die Landwirte üblicherweise vom Acker abfahren. Diese Sorte ist besonders gut lagerfähig, im sauerstoffreduzierten Lager sogar bis zur nächsten Ernte. Dadurch hat die Zwiebel in Niedersachsen immer Saison. „Die Flächen sehen gut aus, wir erwarten eine durchschnittliche Ernte der Sommerzwiebeln“, sagt Dunker und hofft zudem auf stabile Preise. Wichtige Informationen über die Zwiebel hat der Deutsche Bauernverband (DBV) auf der Erntekarte Zwiebel zusammengefasst. Diese steht zum Download bereit auf www.bauernverband.de/erntekarteikarten. (LPD 63/2016)