L P D – „Die Digitalisierung der Landwirtschaft leistungsstark flächendeckend verankern“ – das kündigte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner vor einigen Tagen bei der Übergabe des Förderbescheids über 1,1 Millionen Euro für das Projekt „GeoBox1“ an. Großspurig werden Projekte und Vorhaben von der Politik angekündigt, doch am Ende dauert alles viel zu lange, und es scheitert am Ausbau der Netz-Infrastruktur. Der ländliche Raum wird zum Experimentierfeld, urteilt das Landvolk Niedersachsen. Es würden keine Versuchsfelder benötigt, die erst in drei bis vier Jahren Ergebnisse liefern können. Die Menschen wollten zeitnah schnelle und vor allem schnell umsetzbare Internetanbindungen nutzen, heißt es beim Landvolk anlässlich der heutigen (26.11.) Beiratssitzung der Bundesnetzagentur (BNetzA) über den finalen Entwurf für die 5G-Frenquenzauktion.
Bis zum Jahr 2022 sind für das Bundesprogramm Digitalisierung der Landwirtschaft 70 Millionen Euro nebst weiteren Förderprogrammen eingeplant. Der Großteil des Geldes soll für digitale Test- und Experimentierfelder auf landwirtschaftlichen Betrieben genutzt werden, um die Wirksamkeit digitaler Techniken zum Schutz der Umwelt, des Tierwohls, der Biodiversität und der Arbeitserleichterung zu untersuchen und zu begleiten. Ideen, wie die GeoBox1 sind wichtig, um auf kostenlose Dienste und Daten zurückgreifen zu können. Aber die Menschen im ländlichen Raum wollen flächendeckend auf schnelles Internet zugreifen können. Weiße Flecken müssen behoben werden, damit gleichwertige Lebensverhältnisse geschaffen werden können. Dazu gehört auch eine gleichwertige Infrastruktur. Ländlicher Raum ohne 5G-Mobilfunknetze bietet weder Landwirten noch Handwerkern oder Gewerbetreibenden und Privatpersonen eine Lebensperspektive. Die Politik müsse endlich aktiv werden. Der Ausbau der Netze im ländlichen Raum sei für Netzbetreiber eine Herausforderung, gerade deshalb sei die Politik gefordert, ein Zeichen für die Bevölkerung auf dem Land zu setzen. Alternative Lösungen hat der Bauernverband mit weiteren Verbänden im „5G Lab Germany“ vorgelegt. Danach sollten weniger lukrative Gebiete zuerst den Mobilfunkanbietern zugeteilt werden, und erst anschließend die lukrativen zur Versteigerung kommen. Das böte eine Möglichkeit, die Versorgung der Fläche mit 5G-Mobilfunk mit Anbindung an das Glasfasernetz zeitnah und wirtschaftlich umzusetzen. Es werde spannend, ob die Politik es wirklich ernst meint, dass der ländliche Raum nicht weiter abgehängt wird, urteilt das Landvolk. (LPD 90/2018)