EU-Agrarpolitik muss Familienbetriebe stärken

L P DDie
Zukunft der bäuerlichen Familienbetriebe muss weiter im Zentrum der
EU-Agrarpolitik stehen. Daher zeigt sich Landvolkpräsident Werner Hilse erfreut
darüber, dass die EU-Parlamentarier die Beschlüsse der Staats- und
Regierungschefs zum mittelfristigen Finanzrahmen der EU grundsätzlich bestätigt
haben: „Damit hat die Agrarpolitik als Herzstück der gesamten EU-Politik eine
verlässliche Planungsgrundlage erhalten“. Hilse erinnert daran, dass sich die
landwirtschaftlichen Familienbetriebe die Nachhaltigkeit zu Eigen gemacht haben
und bereits eine Fülle freiwilliger wie auch gesetzlicher Verpflichtungen zum
Schutz von Natur, Umwelt, Tieren und Verbrauchern einhalten. Weitergehende
Auflagen sollten nach Einschätzung des Landvolkes Niedersachsen über
freiwillige Vereinbarungen und nicht obligatorisch mit schönen neuen Namen wie
„Greening“ erfolgen. Hier hat das EU-Parlament nach Einschätzung des Landvolkes
den richtigen Ansatz gefunden für einen fairen Ausgleich zwischen der Nutzung
begrenzter Ressourcen und dem berechtigten Wunsch nach dem Erhalt der
biologischen Vielfalt.

Irritiert zeigt sich das Landvolk über Abweichungen zu dem
von der Kommission vorgezeichneten Weg zur Liberalisierung der Märkte. „Unsere
Landwirte haben erfahren, dass freie Märkte durchaus Chancen bieten.
Steuerungsinstrumente müssen aber Krisenfällen vorbehalten bleiben“, sagt
Hilse. Er sieht es zudem als außerordentlich wichtig an, die ländliche
Entwicklung zu stärken, dies dürfe aber nicht mit einer Kürzung der
Direktzahlungen für die landwirtschaftlichen Betriebe erkauft werden. „Sie sind
das Rückgrat des ländlichen Raumes. Mit ihren Investitionen stützen sie dessen
Wirtschaftskraft“, verdeutlicht Hilse. Werde den Höfen das Einkommen gekürzt,
beeinträchtige das die Entwicklung der ländlichen Regionen und befördere den
Strukturwandel. (LPD 20/2013)