„Für ein aktives Bodenleben tun wir alles“

Mushardt
Mit seiner raffinierten Fruchtfolge und seinem fortschrittlichen Konzept für ein aktives Bodenleben konnte Markus Mushardt im vergangenen Jahr die Jury überzeugen. Foto: Mushardt

Markus Mushardt aus Otterndorf ist für den CeresAward nominiert

L P D – Wurzeln, Wurzeln, Wurzeln – mit dem ständigen Bewuchs auf seinen Flächen verfolgt Markus Mushardt aus Otterndorf das Ziel, die schweren Marschböden an der Nordseeküste zu verbessern. „Für ein aktives Bodenleben tun wir alles“, fasst der Landwirt zusammen. In einer raffinierten Fruchtfolge aus Weizen, Gerste, Mais, Hafer, Raps, Kleegras, Ackerbohnen und Triticale sowie Zwischenfrüchten und Untersaaten baut er abwechselnd Winterungen und Sommerungen sowie Blatt- und Halmfrüchte an. „Der Ackerbau ist mein Steckenpferd“, nennt der 31-Jährige seine Motivation. Für diese fortschrittliche Bewirtschaftung seiner Felder wurde er nun für den CeresAward des Deutschen Landwirtschaftsverlags in der Kategorie Ackerbauer nominiert.

Neben den rund 300 Hektar Land, die er zusammen mit seinen Eltern bewirtschaftet, gehören noch 120 Tiere in einer Mutterkuhherde der Rasse Limousin, ein Lohnunternehmen und zehn Ferienwohnungen samt idyllischem Streichelzoo zu dem Hof mit den markanten schwedenroten Hoftoren. Während die Nähe zur Nordsee die Feriengäste anlockt, stellt die Marsch die Landwirte vor besondere Herausforderungen: „Das ist ein ursprünglicher Meeresboden und so verhält er sich auch“, erläutert Mushardt. Die Natur ist ihm bei seiner Bewirtschaftung ein großes Vorbild. „Begrünte Flächen können Extremereignisse besser bewältigen und sich schneller regenerieren“, hat er beobachtet.

Besonders mit Blick auf die Klimakrise ist es ihm wichtig, über den Tellerrand zu schauen. Das Wissen aus Ausbildung und Studium ergänzt der Master des Agrarmanagements daher durch Informationen vor allem aus Südamerika und Australien. So wenig Bodenbearbeitung wie möglich, ein gezielter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Direktsaat, organische Düngung, Beweidung und konsequente Bodenbedeckung sind die Folge. Das Ergebnis: Die Flächen verfügen über ein stabiles Bodengefüge, nehmen große Wassermengen ohne Probleme auf und der Unkrautdruck, etwa durch Ackerfuchsschwanz, nimmt ab.

„Der Boden ist unsere Lebensgrundlage“, verdeutlicht Mushardt auch immer wieder gegenüber den Feriengästen. Diese Vernetzung mit Verbrauchern, aber auch zu Politikern und Berufskollegen, ist ihm wichtig. Auf die Möglichkeit, sich bei der Verleihung des CeresAward im Herbst in Berlin mit anderen innovativen Landwirten aus ganz Deutschland auszutauschen, freut er sich daher besonders. „Mir geht es nicht ums Gewinnen, sondern um die Möglichkeit, dort Kontakte zu knüpfen“, sagt Mushardt. Einblicke in seine Arbeit gibt er unter https://www.instagram.com/markus_future_farming/ (LPD 54/2023)

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