Für Landwirte ist jedes Jahr ein Jahr des Bodens

Für Landwirte ist jedes Jahr ein Jahr des Bodens - Foto: landpixel
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L P D – Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2015 zum Jahr des Bodens ausgerufen. Zahlreiche Veranstaltungen und Publikationen resultierten in den vergangenen Monaten aus dieser Entscheidung. Der Boden als Lebensgrundlage und begrenztes Gut hat viel Aufmerksamkeit bekommen. Für die Landwirte ändert das Prädikat „Jahr des Bodens“ nichts an ihrer täglichen Arbeit und dem Umgang mit ihren Flächen. Sie wissen seit jeher um den Wert des Bodens, schreibt der Landvolk-Pressedienst. Mit dem steigenden Gewicht der Maschinen steigt aber auch die Verantwortung der Landwirte bei der Bodenbearbeitung.

Wie sich gezielt mit moderner Technik Druck vom Boden nehmen lässt, dazu informiert der VDI Braunschweig in einer Vortragsveranstaltung am 17. November von 19 bis 20.30 Uhr in der TU Braunschweig (Packelstr. 4, Altgebäude). Referent Dr. Joachim Brunotte vom Thünen Institut untersucht in schon lange laufenden Projekten, wie standortangepasste Bodenbearbeitung und bodenschonendes Befahren in der Praxis umgesetzt werden können. Der Einsatz schwerer Maschinen erfordert häufig eine Gratwanderung zwischen Rentabilität und Bodenschonung. So müssen Landwirte ihre Pläne für Aussaat- oder Erntearbeiten häufig aufgeben, wenn der Acker nach Regenfällen noch zu nass ist. Werden die Flächen im feuchten Zustand befahren, kann dies die Bodenfunktion beeinträchtigen. Die Entscheidung zu Gunsten des Bodenschutzes kostet auf den ersten Blick Geld, langfristig wird sich die Entscheidung aber auszahlen, da sich Bodenverdichtungen auf den Ernteertrag auswirken.

Bodenschonende Feldbearbeitung erfordert auch Investitionen in die entsprechende Technik. Die Berater empfehlen möglichst hohe und breite Reifen mit angepasstem Reifeninnendruck. So verteilt sich der Druck auf einer größeren Fläche unter der Maschine, die Verdichtungsgefahr sinkt. Über eine Luftdruckregelanlage kann der Landwirt aus der Schlepperkabine den Reifeninnendruck anpassen. Er schont den Boden und reduziert zugleich den Dieselverbrauch auf der Straße. Eine solche Anlage kann beispielsweise an einem Güllefass mit einer Achse etwa 15 Prozent Kraftstoff sparen, sie kostet nach Angaben der Landwirtschaftskammer Niedersachsen aber 4.000 Euro. Aber auch ohne diese technische Finesse achten die Landwirte auf einen optimalen Reifeninnendruck, die richtige Bereifung und die richtige Lastenverteilung – zum Schutz ihres Bodens. (LPD 87/2015)