L P D – Am besten schmecken sie selbstgepflückt direkt von der Hand in den Mund: Die Erdbeere hat jetzt Hochsaison. Niedersachsens Erdbeeranbauer stehen aktuell mitten in der Haupternte der Freilandfrüchte und freuen sich, qualitativ hochwertige und süße Beeren aus der Region anbieten zu können, für den Spargel hingegen ist die Erntezeit am 24. Juni zu Ende, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.
„Dort, wo es keine Wetterkapriolen gab, sehen die Erdbeeren sehr gut aus“, schildert Fred Eickhorst von der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer in Niedersachsen. Erdbeeranbauer, die vom Hagelschauer betroffen waren, werden je nach Schadensausmaß mindestens eine Woche lang keine Erdbeeren ernten können. Bei einigen dürfte es sogar zu einem Totalausfall kommen. Auch der Frost hat die Menge etwas reduziert, sodass die aktuelle Ernte den Bedarf der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher fast nicht decken kann, berichtet Eickhorst. Die geringere Menge führt dazu, dass auch die Aktionsangebote der Discounter kaum mit ausreichend Früchten bedient werden können, hier passen Preise und Nachfrage nicht zusammen. „Es gibt kein Überangebot an Erdbeeren, dafür aber qualitativ gute und schöne süße, rote Früchte“, betont Eickhorst. Er kritisiert das Verhalten des Lebensmitteleinzelhandels (LEH): „Trotz geringer Menge drückt der LEH uns Anbauer mit den Preisen an die Wand“. Landwirte sind vom Wetter abhängig und können nur liefern, was auf den Feldern wächst, nicht wie die Industrie, die planbar auf Knopfdruck die Produktion steuern kann. Viele Anbauer ziehen es vor, Erdbeeren im geschützten Anbau unter Folie anzubauen. Die süßen Beerenfrüchte sind dann vor Hagelschäden sicher, es gibt kaum Ernteverluste. Auch die heimischen Heidelbeeren, deren Saison nächsten Donnerstag, 27. Juni, offiziell auf dem Betrieb Heermanns Blaubeerland in Grethem eröffnet wird, sind vor Unwettern nicht geschützt. Wie bei den Erdbeeren hat auch hier der Frost einige Schäden verursacht. „Es wird keine Riesenernte, aber den Markt werden wir zufriedenstellend bedienen können“, verspricht Eickhorst.
Die Spargelsaison geht nächste Woche dem Ende entgegen. Der Johannistag am 24. Juni hat den Beinamen „Spargelsilvester“. Die Betriebe sind mit der Saison verhalten zufrieden, zieht der Vorsitzende der Spargel- und Beerenvereinigung Bilanz für das königliche Gemüse. Die Ernte sei recht gleichmäßig verlaufen, ohne ein Zuviel oder zu Zuwenig, für Kunden wie Landwirte eine gute Situation. (LPD 45/2019)