Neues Papier zur Sauenhaltung dient als Grundlage

Neues Papier zur Sauenhaltung dient als Grundlage - Foto: Landvolk
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L P D – „Wir sind froh, dass wir nun für uns ein Positionspapier erarbeitet haben, das unsere Standpunkte zur Zukunft der Sauenhaltung, die vor gewaltigen Herausforderungen steht, festhält. Gemeinsam mit Schleswig-Holstein und Westfalen werden wir uns nun an einen Tisch setzen, um eine gemeinsame Position zu erarbeiten. Dafür kann unser Papier gut als Arbeitsgrundlage dienen“, erklärt der Vorsitzende des Arbeitskreises Sauenhaltung im Landvolk Niedersachsen, Enno Garbade, gegenüber dem Landvolk-Pressedienst.

Auf sechs Seiten verdeutlicht der Arbeitskreis Sauenhaltung seine Sicht zur Zukunft der Sauenhaltung in Deutschland, insbesondere für Niedersachsen. „Wir Sauenhalter müssen aktuell ein ganzes Paket gesetzlicher Regelungen schultern. Das reicht vom Ausstieg der betäubungslosen Ferkelkastration über den Kupierverzicht des Ringelschwanzes bis hin zu neuen Haltungsbedingungen bei Sauen. Hier geht es zum Beispiel um die Größe des Kastenstands, wofür deutsche Ferkelerzeuger neue Ställe bauen müssten, sodass auf sie ein Investitionsaufwand von zwei bis drei Milliarden Euro zukäme. Das bricht vielen das Genick“, erklärt Enno Garbade die schwierige Ausgangslage, und die Verantwortlichen in der Politik finden bei diesen sogenannten K-Fragen keinen Konsens. Doch die Zeit läuft den Sauenhaltern davon. „Der Selbstversorgungsgrad bei Ferkeln ist in Deutschland auf unter 70 Prozent gesunken, sodass bereits 11 Millionen Ferkel aus Dänemark und den Niederlanden importiert werden. Weder seitens der Politik noch des Verbrauchers kann es gewollt sein, dass die Tierhaltung in Länder ausgelagert wird, in denen weniger Tierschutz herrscht. Daher benötigen deutsche Betriebe Regelungen, mit denen sie langfristig planen und arbeiten können und die nicht ins wirtschaftliche Abseits führen“, fordert Garbade die Politik zum Handeln im Sinne der deutschen Ferkelerzeuger und Sauenhalter auf, anstatt bei jenen die Probleme abzuladen. „Viele Sauenhalter haben sich innerlich schon von der Sauenhaltung verabschiedet. Es liegt nun an der Politik, die Weichen so zu stellen, dass Schweinehalter eine Perspektive in Deutschland haben“, erklärt der Ausschussvorsitzende. Sonst werde es keine Schweine mehr aus der Region geben, und den Tieren seien lange Transportwege vorprogrammiert, was dem vom Verbraucher oftmals geforderten Trend der Regionalität und des Tierschutzes widerspreche. Mittels des nun im Positionspapier erfassten Sachstandes und der damit verbundenen Positionierung sowie Forderung erhoffen sich Garbade und seine Ausschussmitglieder ein konstruktives Miteinander aller Beteiligten, damit Ferkelerzeuger, Sauenhalter und Schweinemäster in Deutschland noch eine Zukunft haben. Das Papier steht zum Download auf der Homepage des Landvolks unter www.landvolk.net bereit. (LPD 24/2019)