Özdemirs Schritt für Schritt-Politik muss schnell sein

Deutscher Bauerntag 2023
Delegierte aus Niedersachsen während der 91. Mitgliederversammlung des Deutschen Bauernverbandes in Münster Foto: Landvolk
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Landvolk zieht Bilanz zum Bauerntag / Lösungsangebote liegen auf dem Tisch

L P D„Der deutsche Bauerntag 2023 ist durch ein schwieriges Umfeld geprägt gewesen. Die wirtschaftliche Lage der Betriebe ist besser als die Stimmung auf den Höfen. Hier war es die Aufgabe des Deutschen Bauerntages, positive Stimmung zu schaffen und Perspektiven aufzuzeigen, damit die Landwirte für sich eine Zukunft sehen“, zieht Landvolkpräsident und DBV-Vizepräsident, Dr. Holger Hennies, sein Fazit zur 91. Mitgliederversammlung des Deutschen Bauernverbandes in Münster, die am vergangenen Donnerstag mit der Verabschiedung der Münsteraner Erklärung endete.

„Diese Münsteraner Erklärung enthält neben unseren Forderungen an die Politik auch unsere Lösungsangebote für eine zukunftsfähige Landwirtschaft – nun muss sich Politik endlich bewegen, um unsere Landwirtschaft voranzubringen“, nimmt Hennies das Bild, das Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir in seiner Rede auf dem Bauerntag gezeichnet hatte, auf. Die Schritt-für-Schritt-Politik des Bundeslandwirtschaftsministers sei vom Ansatz her richtig, aber es müssen schnelle Schritte sein. „Die Politik muss endlich liefern – sonst gehen uns auf diesem Weg viele landwirtschaftliche Betriebe verloren“, führt Hennies aus.

„Unsere Landwirte wollen und können die vielfältigen Aufgaben, die an sie herangetragen werden, wie Natur- und Artenschutz, Gewässer- und Klimaschutz sowie die ureigenste Aufgabe die Produktion sicherer und qualitativ hochwertiger Nahrungsmittel, meistern. Wenn alle politischen Parteien die Münsteraner Erklärung als Grundlage nehmen, dann ist ein großer Schritt getan und der Erfolg klar vorgezeichnet“, verweist Hennies auf die parteiübergreifende Absicht aller Redner auf dem Bauerntag, angefangen mit Bundeskanzler Olaf Scholz, über den Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, bis hin zu Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, gemeinsam mit den Bauern die Herausforderungen für den Agrarsektor angehen zu wollen.

Schon am ersten Tag konnten die Bauern bei der Diskussion über die Zukunft der Tierhaltung gute Botschaften für sich mitnehmen. „Die Wissenschaftler Prof. Kunzmann und Prof. Windisch haben sich für die Tierhaltung ausgesprochen. Unsere Forderung wird dadurch unterstützt und verstärkt die wissenschaftliche Expertise, anstatt partei-ideologischen Proporz bei Bewertungen einfließen zu lassen“, erklärt Hennies.

Am zweiten Tag ließen einige Botschaften von Cem Özdemir die Bauern aufhorchen. „Dass sich unser Landwirtschaftsminister gegen die Pflanzschutzmittel-Reduktionsverordnung einsetzen und beim Emissionsschutz für die deutschen Interessen streiten wird, ist positiv zu bewerten. Uns fehlt aber etwas der Glaube, dass er sich innerhalb des Bundeskabinetts gegen seine Umweltministerin durchsetzen kann“, sieht Landvolkpräsident Hennies nun die Politik am Steuer, sich zügig auf den Weg zu machen, um gemeinsam mit den Bauern das Ziel zukunftsfähige Landwirtschaft in Deutschland – inklusive Umbau der Tierhaltung – zu erreichen. „Denn wie er schon richtig erkannt hat: Hinter jedem Hof steht eine Familie!“

Münsteraner Erklärung (pdf)

(LPD 49/2023)

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