
Eier sind beliebt – Pro-Kopf-Verbrauch um zehn Stück auf 249 Eier im Jahr gestiegen
L P D – „Klingeling, klingeling hier kommt der Eiermann!“ Nach diesem Motto fährt Familie Schwarting und ihre Fahrer rund um Oldenburg über Land und verkauft die Eier ihrer 3.000 Legehennen an einen festen Kundenstamm – und das mit steigender Tendenz. „Jede Woche haben wir zwei bis drei neue Adressen“, sagt der Heiko Schwarting aus Hude-Hurrel, der gemeinsam mit seiner Ehefrau Anieka neben den Hühnern und dem Ackerbau auch Bullen und Schweine mästet. Besonders der gute Geschmack seiner Eier spreche sich herum. „Das liegt am Futter, an der Hygiene und an der guten Luft im Stall“, ist der Landwirt sich sicher. Bislang hält er die Tiere in Kleinvolieren, in der die Sauberkeit von Stall und Eiern die oberste Priorität hat.
Je Gruppe leben dort 36 Tiere in den 60 Zentimeter hohen Volieren, in denen ihnen Sitzstangen, Scharrmatten und abgedunkelte Legenester zur Verfügung stehen. Den Kot der Hühner befördert ein darunter angebrachtes Förderband gleich aus dem Stall. „Wir haben nur 1,3 Prozent Verluste und brauchen aufgrund des hohen Gesundheitsstatus keine Medikamente einzusetzen“, nennt er die Vorteile. Das damalige Pilotprojekt nach der Abschaffung der Käfighaltung endet zum 31. Dezember, um den Legehennen mehr Tierwohl zuzugestehen. „Wir sehen uns im Moment einige Ställe an und vor allem die verschiedenen Einstreumöglichkeiten, die eine größtmögliche Sauberkeit mit sich bringen“, sagt Schwarting. Ihm ist es wichtig, dass die Eier aus seinem Stall auch nach der Umstellung genauso gut schmecken wie bisher.
In der Woche vor Ostern erwartet Schwarting eine höhere Nachfrage als normalerweise. „Aber Ostern ist mit Weihnachten nicht zu vergleichen. Der Zeitraum ist kürzer als die Adventszeit in der viel gebacken wird“, erläutert der 43-jährige. Allerdings bemerkt er schon, dass es derzeit schwer ist, Eier auf dem Großmarkt in allen Größen und aus allen Haltungsstufen zu bekommen. Das habe mehrere Gründe: „Die Selbstversorgung in Deutschland liegt bei nur 72,4 Prozent und Junghennen sind im Moment teuer.“ Daher würde einige Berufskollegen ihre Hühner in die Mauser gehen lassen und auf die Einstallung von Junghennen verzichten. Wenn diese ausgerechnet in die Zeit nach Weihnachten falle, fehle nun die Ware.
Ungeachtet der Widrigkeiten für die Landwirte haben die Verbraucher die leckeren und gesunden Eier als Quelle für hochwertiges Eiweiß zum günstigen Preis entdeckt. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern stieg 2024 nach vorläufigen Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) um zehn Stück von 239 in 2023 auf 249 Eier (+ vier Prozent) an. Die Erzeugung von Konsumeiern im Inland erhöhte sich ebenfalls auf 15,2 Milliarden Stück (+ drei Prozent). Trotz derzeitiger Eierknappheit in den USA und der Lage in Großbritannien schätzt das BZL die Versorgung zu Ostern daher als sicher ein. (LPD 28/2025)
