Pferdezüchter starten optimistisch in die Decksaison

Pferdezüchter starten optimistisch in die Decksaison -

L P D – Die Pferdehaltung ist für die Landwirtschaft und den ländliche Raum nach wie vor ein bedeutender Wirtschaftsfaktor: Die Pferdezucht befindet sich jedoch seit Jahren im Abwärtstrend. Bundesweit ist die Anzahl der Bedeckungen 2014 erstmals seit sieben Jahren um 0,9 Prozent wieder leicht gestiegen.

Das Landgestüt Celle verbuchte 2014 sogar eine Steigerung der Bedeckungszahlen um acht Prozent. „Das war mehr, als wir erwartet hatten“, sagt Gestütsassistentin Sarah Handke. Sie freut sich darüber, dass die langfristige Strategie des Landgestüts – Hengste mit interessanten Blutlinien aufzuziehen oder zu erwerben, die zu den vorhandenen Stuten in Niedersachsen passen – von den Züchtern honoriert wird. „Jeder Züchter hat bei uns die Möglichkeit, einen Hengst für seine Stute zu finden, ohne auf bestimmte Abstammungen zu verzichten“, verdeutlicht Handke die Vielfalt im Landgestüt. So sei im Moment der Hengst „Buckingham“ besonders gefragt, weil seine niederländische Abstammung mit dem Vater „Bordeaux“ im Zuchtgebiet Hannover nur vom Landgestüt Celle angeboten wird. Die Decksaison ist derzeit mit den deckstärksten Monaten Mai und Juni in vollem Gange. Nach elfmonatiger Trächtigkeit kommen dann im Frühling 2016 die Fohlen zur Welt.

Die seit Jahren in der deutschen Pferde- und Ponyzucht zu beobachtenden Rückgänge werden laut Deutscher Reiterlichter Vereinigung im Vergleich mit den Zahlen aus 2005 besonders deutlich: In den vergangenen zehn Jahren haben die deutschen Zuchtbücher über alle Rassen hinweg 25.471 Zuchtstuten verloren, fast ein Viertel der Population. Der Anstieg der Bedeckungszahlen ist auch auf die steigenden Turnierpferdeeintragungen zurückzuführen. 143.619 Pferde wurden im Jahr 2014 im Turniersport fortgeschrieben, ein gutes Prozent mehr als im Vorjahr. Die Anzahl neu eingetragener Turnierpferde überstieg mit 26.697 Pferden sogar die Zahl der Bedeckungen und registrierter Fohlen in der Warmblutzucht. (LPD 38/2015)