Rübenanbauer holen ordentliche Zucker vom Feld

L P D – Auf den Rübenfeldern in Niedersachsen laufen die Roder auf Hochtouren. Die bisherigen Erträge lassen eine Ernte erwarten, die sogar das „Rekordrübenjahr 2011“ übertrumpfen könnte, schreibt der Landvolk Pressedienst. Der Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ) erwartet in einem Ausblick für Norddeutschland im Schnitt rund 80 Tonnen Rüben pro Hektar. Bei einem guten Zuckergehalt etwa 18 Prozent würden die Anbauer damit rund 15 Tonnen Zucker vom Hektar Acker holen – was anderthalb Kilo-Paketen Zucker pro Quadratmeter entspricht. „Eine so gute Ernte haben wir auch hier in Südniedersachsen bisher noch nie erlebt“, sagt Rübenanbauer Helmut Meyer. Von Region zu Region gibt es zum Teil Abweichungen von diesen Traumwerten. „Am besten ist die Ernte dort, wo im Sommer regelmäßig ein bisschen Regen gefallen ist“, sagt der Landvolkvizepräsident. Einen Grund für die überragende Ernte sieht er darin, dass die Landwirte in diesem Jahr ihre Felder sehr früh bestellen konnten. Die Rüben konnten dann über lange Zeit bei guten Temperaturen und genügend Niederschlag prächtig wachsen.

Etwa die Hälfte der Rüben ist bereits gerodet, bis Mitte November werden nahezu alle Rüben aus der Erde geholt sein. „Damit ist die Kampagne aber noch lange nicht halb geschafft“, verdeutlicht Helmut Meyer. Die großen Erntemengen lassen die Kampagne 2014/15 lange dauern, bis Ende Januar werden die Zuckerfabriken arbeiten. Um eine gleichmäßige Anlieferung zu gewährleisten, werden die gerodeten Rüben auf den Feldern in „Rübenmieten“ gelagert. Die Landwirte wünschen sich für den weiteren Verlauf der Kampagne vor allem stabile Wetterverhältnisse. Schnee und Eis würden den Transport der Rüben erschweren. Allerdings haben die guten Erträge auch eine Schattenseite. So werden für Rüben, die über die vorhandene Quote hinaus geerntet werden, sehr schwache Preise gezahlt. Um die Läger zu entlasten, haben die Zuckerunternehmen den Landwirten angeboten, einen Teil der Rüben auf die Vertragsmenge im kommenden Jahr „vorzutragen“. Die Rübenbauer haben diese Möglichkeit umfangreich genutzt und können die frei werdenden Felder mit anderen Früchten bestellen. Mit gemischten Gefühlen blicken die Landwirte auf das Auslaufen der Zuckerrübenquote und die Entwicklung am Weltmarkt. „Wir sind aber in Zentraleuropa gut aufgestellt“, sagt Meyer. Er erwartet, dass sich durch den dann möglichen Export Absatzchancen ergeben werden. Gute Böden, Niederschläge und das günstige Wechselklima mit Sommer und Winter lassen den Landwirt optimistisch in die Zukunft schauen. „Bei der Rübe werden durch die Zucht enorme Ertragsfortschritte erreicht“, sieht Meyer für eine Effizienzsteigerung im Rübenanbau weiteres Potenzial. (LPD 85/2014)