Solaranlagen gehören nicht auf Freiflächen

Solaranlagen gehören nicht auf Freiflächen - Foto: landpixel
Foto: landpixel

L P D – Mit Befremden reagiert das Landvolk Niedersachsen auf einen Antrag der Regierungsfraktion von SPD und Grünen zum Ausbau der Photovoltaik. Eine weitere Förderung der Solarenergie sei durchaus begrüßenswert, argumentiert das Landvolk, warnt allerdings vor einer Festlegung auf Freiflächen. In dem Antrag der beiden Regierungsparteien, der am Freitag im Landtag beraten werden soll, soll der Solarenergie dagegen auch auf Freiflächen ein Vorrang eingeräumt werden. Landesweit wird ein Potenzial von knapp 120.000 ha (1.200 km2) Fläche im Jahr 2050 als machbar eingestuft. Das Landvolk vermisst hier die langfristige Flexibilität bei der Flächennutzung und spricht von einem völlig falschen Signal. Der Verband weist in diesem Zusammenhang auf den bislang immer noch zu hohen Flächenverbrauch hin. Er liegt mit aktuell 66 ha bundesweit noch mehr als doppelt so hoch wie als Nachhaltigkeitsziel für 2020 von der Bundesregierung angestrebt. Auf Dachflächen könnten Photovoltaikanlagen auch in Niedersachsen zur dezentralen und klimaschonenden Energieerzeugung beitragen, auf Freiflächen dagegen gingen sie zu Lasten der Nahrungsmittelerzeugung. Das Landvolk Niedersachsen sieht mit Blick auf die stark wachsende Weltbevölkerung von derzeit 7,5 auf knapp zehn Mrd. Menschen in 2050 insbesondere die ackerbaulichen Gunststandorte, zu denen Niedersachsen zweifelsfrei zählt, in der Pflicht, einen Anteil zur Versorgung dieser wachsenden Bevölkerung beizutragen. Auf Freiflächen installierte Solartechnik schmälert dagegen das für die Nahrungsmittelerzeugung verfügbare Areal dauerhaft. Das Landvolk erinnert an die Teller-oder-Tank-Debatte, der eine Umwidmung landwirtschaftlicher Flächen in einem derart großen Umfang erneut Vorschub leisten könnte. (LPD 27/2017)