Sonne sorgt für süße Sommerfrüchte

Sonne sorgt für süße Sommerfrüchte -

L P D – Die Sommersonne im Frühjahr setzt den Reifekalender der Obstbauern unter Druck: Die Früchte sind deutlich früher reif als in anderen Jahren. Sowohl bei Kirschen als auch Blaubeeren wird eine gute und hochqualitative Ernte erwartet, ist auf Nachfrage des Landvolk-Pressedienstes von Anbauern zu hören. Zehn bis 14 Tage früher glänzen die Kirschen rot und süß an den Bäumen, berichtet Matthias Görgens vom Esteburg-Obstbauzentrum Jork. Aufgrund des guten Wetters komprimiert sich die Ernte: Sorten, die sonst nacheinander reifen, können nun gleichzeitig gepflückt werden. Im Gegenzug verkürzt sich damit die Erntezeit voraussichtlich um eine auf sechs süße Wochen. Menge und Qualität sind aufgrund der vielen Sonnenstunden ausgesprochen gut. Auch verhindert das trockene Wetter Schäden durch Nässe, die im vergangenen Jahr erhebliche Ausfälle verursachten. Da mittlerweile 240 von 500 Hektar Süßkirsch-Anlagen an der Niederelbe zum Schutz vor Vogelfraß überdacht sind und die Bäume bewässert werden bzw. aufgrund des Grundwasserspiegels im Alten Land genügend Wasser erhalten, macht die anhaltende Trockenheit keine Schwierigkeiten. „Der Handel bekommt regionale Premium-Kirschen, die Früchte können voll ausreifen, werden schmackhafter, glänzender, haltbarer und größer“, freut man sich beim Esteburg-Obstbauzentrum Jork über eine gute Ernte. Das wären gut zwölf Tonnen pro Hektar oder 15 Kilo pro Baum. Süßkirschen-„Königin“ ist mit einem Anteil von 35 Prozent unter den Sorten die in den 1950-er Jahren gezüchtete Knupperkirsche „Regina“.

Auch die Blaubeerenanbauer erwarten eine sehr gute Qualität, blicken aber erwartungsvoll gen Himmel: Der Regen fehlt! „Es muss zusätzlich beregnet werden“, erklärt Christina Badenhop vom Bund Deutscher Heidelbeeranbauer. Am 28. Juni wird Saison durch Heidelbeerkönigin Lina I. eröffnet – fast zwei Wochen eher als üblich. „Die Beeren haben eine besondere Süße. Wir gehen von einer Ernte auf dem Level der Vorjahre aus“, sagt Badenhop. Als echtes Naturprodukt sei die Heidelbeere – in manchen Regionen auch Blau-, Bick-, Schwarz- oder Mostbeere genannt – robust und gesund. Der Frischverzehr nimmt weiter zu. Selbstpflückanlagen verzeichnen einen Aufwärtstrend. Christina Badenhop lädt gerade junge Familien mit Kindern zu einem Wochenendausflug zu den Selbstpflückanlagen ein: „Kinder können hier Landwirtschaft und Natur kennenlernen.“ Unter www.die-blauen-hoefe.de sind die Heidelbeerplantagen leicht zu finden. 2017 wuchsen in Niedersachsen auf 1.847 Hektar Heidelbeeren und lieferten einen Gesamtertrag von 9.577 Tonnen. (LPD 43/2018)