Tannen fordert: Farbe bekennen für Insektenschutz

Manfred Tannen, Gitta Connemann und Siemtje Möller
Manfred Tannen, Gitta Connemann und Siemtje Möller (v.l.n.r.), Foto: Landvolk Niedersachsen
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Kühe bunt angemalt, um ein klares Signal an die Bundespolitik zu senden

L P D – Auf dem „Bauernhof am Deich“ von Landvolk-Vizepräsident Manfred Tannen ging es jetzt „bunt her“: Zusammen mit seiner Familie und Helfern hat der Milchviehhalter aus Bensersiel seine Schwarzbunten in Knallfarben angepinselt, um damit ein klares Signal Richtung Berlin zu setzen. „Mit der anstehenden Bundesgesetzgebung zum Insektenschutzpaket sehe ich den möglichen Fortschritt im Natur- und Artenschutz für Niedersachsen komplett in Gefahr“, warnt der Ostfriese.

Die örtlichen Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann (CDU) und Siemtje Möller (SPD) hat er in seinen Stall eingeladen und anlässlich der „Malaktion“ aufgefordert, Farbe zu bekennen. „Ich erwarte, dass unsere Abgeordneten sich aktiv in ihren Fraktionen dafür einsetzen, das Gesetzgebungsverfahren zum Insektenschutz auf Bundesebene vollumfänglich schützend für den Niedersächsischen Weg sowie den anderen Länderinitiativen zu gestalten“, bekräftigt Tannen.

Das Aktionspaket Insektenschutz wurde bereits 2019 verabschiedet, seitdem hat sich bereits viel getan in einigen Bundesländern, wie z. B. Baden-Württemberg oder Niedersachsen. Hier wurde vieles gut umgesetzt, was nun auch auf Bundesebene beschlossen werden soll. Das Insektenschutzgesetz wäre aber in der jetzt vorliegenden Form für diese Initiativen ein Rückschritt, so Tannen. „Das darf nicht passieren, und dafür kämpfen wir im Landvolk Niedersachsen.“

Manfred Tannen arbeitet als Vizepräsident des niedersächsischen Landesbauernverbandes auch im Lenkungskreis des Niedersächsischen Weges mit. Seit mehr als einem Jahr sind Landesregierung, Naturschutzverbände, Landwirtschaftskammer und Landvolk Niedersachsen damit beschäftigt, die Rahmenvereinbarung zum Niedersächsischen Weg für konkrete Ziele im Natur- und Artenschutz zu verhandeln und praxistauglich zu gestalten. Dafür wurden bereits Änderungen im Wassergesetz, dem niedersächsischen Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz und dem Waldgesetz einstimmig im Landtag beschlossen.

„Die größte Umsetzungslast liegt dabei in den Grünlandgebieten Niedersachsens entlang der Küste, auch durch eine Vielzahl von dort gelegenen Schutzgebieten“, erklärt Tannen. „Durch eine faire finanzielle Entschädigung der geplanten Bewirtschaftungsauflagen und eine Einbindung der Akteure vor Ort in die Maßnahmenplanung, z. B. im Wiesenbrüterschutz, wächst die Akzeptanz in der Praxis bei den Landwirten für diese Vorgehensweise.“ Die damit entstehende Motivation der Flächenbewirtschafter zu einer aktiven Beteiligung gerate jetzt durch die Bundesgesetzgebung zum Insektenschutz in Gefahr. Geplantes Ordnungsrecht vom Bund, insbesondere die Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung, lässt in Teilen einen finanziellen Ausgleich von Einschränkungen dann nicht zu, warnt Tannen.

Neben der Aktion mit den bunten Kühen sind weitere Veranstaltungen in Berlin geplant, um nochmals eindringlich auf die Problematik aufmerksam zu machen. (LPD 27/2021)

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