Tomaten aus Niedersachsen sind bunt

Tomaten aus Niedersachsen sind bunt - Foto: Sundermeyer
Foto: Sundermeyer

L P D – 300 Tomatensorten in gelb, grün, schwarz und natürlich in rot, in klein und groß, saftig und fleischig lang oder rund – mit dieser bunten Ernte stellt sich Gerd Sundermeyer der Konkurrenz des Lebensmitteleinzelhandels. „Wir können da nur mithalten, wenn wir uns die ganze Fülle der Natur zunutze machen!“ sagt der Obstbauer. Er hat sich mit seinem landwirtschaftlichen Betrieb auf Geschmack spezialisiert, also auf Sorten, die nicht in jedem Supermarkt zu finden sind. Jedes Jahr im Juli gibt es einen Tomatentag, an dem die Besucher die Vielfalt der bunten und Wildtomaten bestaunen und schmecken dürfen. An den Sonntagen ist Selbstpflück-Tag in den Folienhäusern, der regelmäßig gut besucht wird. Der voraussichtlich letzte wird im September stattfinden. Danach gehe der Ertrag der Pflanzen bereits zurück und das Interesse der Kunden richte sich mehr auf die typischen Herbstfrüchte wie Kürbisse oder Äpfel, hat Sundermeyer festgestellt.

Tomaten wachsen in Niedersachsen normalerweise in beheizten Gewächshäusern, werden bereits im Januar gepflanzt und ab März geerntet. Sundermeyer pflanzt im Frühjahr, erntet ab Juli und mit dem ersten Frost ist die Saison beendet. Die diesjährige Ernte läuft für den Obsthof Sundermeyer zufriedenstellend. Allerdings plagt auch die Obstbauern das Preistief für Agrarprodukte, schreibt der Landvolk-Pressedienst. „Der Weltmarkt drückt“, sagt Sundermeyer. Er spürt die Auswirkungen des weltweiten Preiskampfs bis ins beschauliche Wendhausen bei Hildesheim, und er hat Konsequenzen gezogen: „Wir haben das Problem, dass wir mit normalen landwirtschaftlichen Produkten kein Geld mehr verdienen können, gleichzeitig steigen die Kosten. Deshalb verkleinern wir den Betrieb sehr stark“, erklärt er. Die Direktvermarktung soll intensiviert werden und es sollen zukünftig nur noch so viele Äpfel, Kirschen, Tomaten und Erdbeeren angebaut werden, wie auch für die Familie gewinnbringend verkauft werden können. Informationen zum Angebot und den Terminen stehen auf www.obsthof-sundermeyer.de.

128 niedersächsische Betriebe bauen Tomaten an, im vergangenen Jahr ernteten die niedersächsischen Gemüsebauern 6512,1 Tonnen auf 26,51 Hektar. Deutscher Spitzenreiter im Tomatenanbau ist Baden-Württemberg mit rund 73 Hektar der insgesamt 327 Hektar Anbaufläche in Deutschland. (LPD 68/2016)