L P D – Die niedersächsischen Landwirte blicken auf einen Herbst und Winter mit zu wenigen Niederschlägen zurück, so ist fast landesweit die Meinung der Ackerbauern, schreibt der Landvolk-Pressedienst. In Nienburg spricht die Landwirtschaftskammer von einem enormen Defizit ab September 2016. Im Oktober und November fielen nur 50 Prozent der durchschnittlichen Niederschläge, im Dezember sogar nur 25 Prozent, und auch der Februar war deutlich zur trocken. Aber die Kulturen leiden momentan noch nicht unter der Trockenheit, da es auch noch recht kühl ist und die Verdunstung dadurch gering. Die Ackerbauern in der Region hoffen auf ausreichend Regen im Frühsommer, damit sich die Kulturen gut entwickeln und die Erträge zur Ernte schließlich stimmen. Dort, wo es möglich ist, wird ab Mai voraussichtlich die Beregnung wieder im Einsatz sein. Diesen Aufwand und die damit verbundenen Kosten würden sich die Landwirte gerne sparen.
In Ostfriesland zeigen sich die Landwirte mit der aktuellen Situation weitgehend zufrieden, regional ist es hier sogar eher noch zu feucht. Die Nässe hält sich auf den schweren Böden länger, daher können die Äcker auch erst jetzt befahren und zum Beispiel Wirtschaftsdünger ausgebracht werden. Südlich von Oldenburg ist die Situation ebenfalls einigermaßen entspannt. Die Niederschläge seit Jahresbeginn waren ausreichend, die Kulturen stehen gut da. Die Landwirte hoffen aber auf steigende Temperaturen und mehr Regen, damit Raps, Getreide, Mais und Gemüse den nötigen Wachstumsschub bekommen.
Rund um Osnabrück geht die Wasserversorgung auf dem Acker langsam zur Neige, Nachschub wäre jetzt nötig. Auf den schweren Böden ist es aber weitgehend feucht, teilweise sogar noch zu feucht. Ein Regendefizit verzeichnen die Osnabrücker Landwirte über die Wintermonate aber ebenfalls. Gerade auf den leichten Böden wird jetzt nicht zu tief geackert, um die Restfeuchtigkeit im Boden zu halten. Die kühlen Temperaturen entschärfen die Situation bislang, insgesamt wird die Witterung als durchschnittlich bezeichnet. Fehlende Niederschläge im Winter müssen eher als langfristiges Problem gesehen werden, da Regen und Schnee in der kalten Jahreszeit normalerweise die Grundwasserkörper wieder auffüllen. (29/2017)