Lies stellt Niedersächsischen Wolfsmanagementplan vor / Brüsseler Erklärung 2022
L P D – Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) hat noch rechtzeitig kurz vor der Landtagwahl in Niedersachsen geliefert; er stellte zwei Tage zuvor den Wolfsmanagementplan für Niedersachsen vor. „Mit diesem aktuellen Wolfsmanagementplan liegen nun zwar zum ersten Mal alle relevanten Informationen zum Wolf in gebündelter Form vor. Aber ich kann unsere Weidetierhalter verstehen, die an ihren Forderungen festhalten wollen und müssen, damit die Weidetierhaltung in Niedersachsen überhaupt noch eine Chance hat“, erklärte Jörn Ehlers, Vize-Präsident des Landvolks Niedersachsen und Sprecher des Aktionsbündnisses Aktives Wolfsmanagement gegenüber dem Landvolk-Pressedienst.
Denn eines sei laut Ehlers klar: Der Wolf wird in Niedersachsen, Deutschland und Europa bleiben und ohne eine geregelte, permanente Abschussmöglichkeit wird er sich weiter ausbreiten, sodass Weidetiere keine Chance haben. „Aktuell haben wir 450 Wölfe in Niedersachsen, ohne Entnahme werden es zum Ende der nächsten Legislaturperiode 1500 Wölfe sein“, sagte Ehlers und verwies auf die Unterschriftenaktion „Brüsseler Erklärung 2022“ zum Erhalt der Weidetierhaltung des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung (FDS).
Die Erklärung haben die Vereinsverantwortlichen unter der Leitung des Vorsitzenden Wendelin Schmücker vor kurzem an Bundespolitiker überreicht. „Bislang haben wir sie medial nicht groß angekündigt, und trotzdem sind es schon 3.500 Unterschriften. Wir wollen aber europaweit agieren, unser Ziel ist eine Million Unterschriften. Unsere 200 Mitglieder, die aus allen wolfsgeplagten Gebieten Europas kommen, haben viele Kontakte nach Österreich, in die Schweiz und die Niederlande“, erklärte Schmücker. Mit dem europaweitem Mahnfeuer am 30. September habe der Aufschlag begonnen, nun heiße es europaweit Unterschriften für die Weidetiere und gegen die unkontrollierte Ausbreitung der Wölfe zu sammeln.
Mit der Brüsseler Erklärung, die von den Vereinsmitgliedern erarbeitet worden ist, wollen die Weidetierhalter ihre fünf Forderungen unter der Prämisse, nicht nur den Einklang zwischen Menschen und Natur weiterhin zu bewahren, sondern auch ihr traditionelles Handwerk in die Zukunft tragen zu können, kundtun. Dazu gehört das heutige Wolfsmanagement durch ein wirkliches Wildtiermanagement zu ersetzen, eine Begrenzung der Population festzulegen und die überzähligen Wölfe zu entnehmen. Zudem gehört das Festlegen von Weidetierschutzzonen, das Ausrufen des günstigen Erhaltungszustandes für ganz Europa sowie auch Wolfsmischlinge der Landschaft zu entnehmen. Die gesamte Brüsseler Erklärung ist unter www.weidetierhaltung-wolf.de einsehbar. Dort ist auch das Unterzeichnen der Aktion möglich. (LPD 77/2022)