Viele Bauern sind von Gewinnen noch weit entfernt

Viele Bauern sind von Gewinnen noch weit entfernt - Foto: Landvolk
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L P D – Die niedersächsischen Tierhalter haben im abgelaufenen Wirtschaftsjahr ihre wirtschaftliche Situation verbessern können, bei Ackerbauern dagegen gab es ein Minus. Das sind die zentralen Aussagen, die sich nach Mitteilung des Landvolk Pressedienstes aus den ersten noch vorläufigen Wirtschaftsergebnissen der landwirtschaftlichen Betriebe ziehen lassen. Sie basieren auf Buchführungsdaten des Verbandes der Landwirtschaftskammern, in Niedersachsen unter 834 landwirtschaftlichen Unternehmen, für das Wirtschaftsjahr 2016/17 (1.7. bis 30.6.). Die Tierhalter haben nach der wirtschaftlich äußerst angespannten Lage der Vorjahre eine gewisse Entlastung erfahren, eine echte Trendwende zeichnet sich aber nicht ab. Vielmehr haben die Landwirte, allen voran die Milchviehhalter, in der Zeit der Preiskrise erhebliche Verbindlichkeiten aufgebaut. Sie benötigen jetzt dringend eine längere Phase guter Wirtschaftsergebnisse, um dauerhaft in die Gewinnzone zurückkommen zu können. Nach den aktuellen Ergebnissen können sich die meisten Landwirte für ihre eingesetzten Produktionsfaktoren wie Arbeit, Boden oder Kapital keine angemessene Entlohnung gewähren. Die wirtschaftliche Unsicherheit drückt sich auch in zurückhaltenden Investitionen aus, wenngleich die vom internationalen Publikum bestimmte Investitionslaune jüngst auf der Agritechnica in Hannover ein anderes Bild vermittelte. Verunsichert fühlen sich die Landwirte beispielsweise durch die Düngeverordnung, da längst noch nicht alle Details bis in die Praxis durchgedrungen sind sowie der gesellschaftlichen Diskussion um mehr Tierwohl und höhere Umweltschutzstandards. Den Betriebsleitern fehlt die Phantasie, wie sie diese Ansprüche angesichts ihrer wirtschaftlichen Situation umsetzen sollen.

Analog zu anderen Regionen bundesweit haben die niedersächsischen Bauern ihr Unternehmensergebnis um gut 15.000 Euro oder knapp 40 Prozent im Wirtschaftsjahr verbessern können, aber leider nicht in allen Betriebstypen. So zeigte bei den Ackerbauern aufgrund gesunkener Preise und geringerer Umsatzerlöse das Einkommensbarometer nach unten, dieser Entwicklung wird sich nach dem enttäuschenden Jahr 2017 vermutlich weiter fortsetzen. Bei den Milchviehbetrieben, von den Betriebswirtschaftlern als „Futterbaubetriebe“ gekennzeichnet, gab es zwar ein deutliches Plus um fast 40 Prozent, das Niveau ist mit unter 50.000 Euro aber noch längst nicht zufriedenstellend. Noch besser kamen die Veredlungsbetriebe zurecht, die auf 80.000 Euro kletterten, hier dämpfen Preissenkungen auf Erzeugerebene die Aussicht auf ein weiter so hohes Niveau. (LPD 87/2017)