Landvolk bezeichnet mangelnde Kammerfinanzierung als „besorgniserregend“

Landvolk bezeichnet mangelnde Kammerfinanzierung als "besorgniserregend" -

L P D – Als „besorgniserregende Entscheidung“ kritisiert Landvolkpräsident Werner Hilse die Kürzungen des Landes bei der Finanzierung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Damit werde die Kammer erstmals in ihrer mehr als 100-jährigen Geschichte dazu gezwungen, mit einem Fehlbetrag in das neue Haushaltsjahr zu gehen. „Wenn die niedersächsische Landesregierung sich zu der Selbstverwaltungseinrichtung bekennt, muss sie diese auch ausreichend unterstützen“, äußert Hilse die Erwartungshaltung der niedersächsischen Landwirte. Wenn das Land jedoch die Existenz der Kammer in Frage stellen wolle, solle sie dies auch offen kommunizieren.

Auf der einen Seite nehme das Land die Selbstverwaltungseinrichtung der Landwirtschaft für hoheitliche Aufgaben in die Pflicht, auf der anderen Seite ziehe es sich bei der dafür notwendigen Finanzausstattung aus der Verantwortung. „Die Landwirtschaftskammer benötigt ein Zukunftskonzept mit eindeutigen Zusagen des Landes“ mahnt Hilse an. Er erinnert an die zusätzlichen, umfangreichen Beratungsaufgaben, die der Kammer aktuell unter anderem zur Umsetzung des Tierschutzplanes oder zur Einhaltung höherer Umweltstandards abverlangt werden. Die fundierte und umfassende Expertise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer sei jetzt mehr gefragt als je zuvor. Aktuelle Buchführungsergebnisse über alle landwirtschaftlichen Betriebsformen hinweg belegen zurzeit eine äußerst angespannte finanzielle Situation auf den Höfen. Auch dort ist die Hilfe der Kammerexperten notwendig, um bei der Bewältigung existenzieller Probleme zu beraten. „Vor diesem Hintergrund müssen unsere Landwirte die Kürzungen des Landes bei der Kammerfinanzierung als grundsätzlich falsch und unehrlich empfinden“, verdeutlicht Hilse.