Grethem Schreckliche Entdeckungen musste Stefan Rose über die Ostertage machen. Insgesamt 41 Tiere hat der Schäfer durch Risse und deren Folgen verloren. DNA-Proben sollen klären, ob ein Wolf die Herde angegriffen hat. Noch immer kommen Lämmer zu früh auf die Welt, die er zur Sicherheit in den Stall holt. „Wir müssen Stefan Rose unterstützen“, dachte sich Landwirt Bernd von der Ohe. Auf dem Schlepper kam ihm die Idee, kurzerhand ein Mahnfeuer zu organisieren, er klemmte sich hinter sein Telefon. Von der Ohe selbst ist Mutterkuhhalter und wartet seit Wochen auf die Zusage zur Beihilfe für „wolfssichere“ Zäune.
Schon am Sonntag brannte das Feuer in einem großen Korb am Deich zwischen Gilten und Norddrebber (Heidekreis). Rose und von der Ohe waren überwältigt von der Solidarität. „Ich hätte mit zwanzig bis dreißig Teilnehmern gerechnet“, sagt von der Ohe, „am Sonntag wurden zeitweise 130 Menschen gezählt“. Über den Abend verteilt seien bestimmt 180 Menschen dabei gewesen. „Und das bei eisigem Wind“, sagt Rose. So viel Unterstützung mache selbst in einer so nervenzerrenden Situation Mut. Erschrocken ist der Schäfer über Leute, die Schafhaltern in nach einem Angriff auch noch Vorwürfe machten. Auch darüber, dass Schäfer, denen ähnliches passiert ist, nicht nur den Wolf, sondern auch Menschen fürchten müssen, die ihre Zäune zerstören. Von der Politik wünscht sich Rose statt Billigkeitsleistungen einen angemessenen Schutz für seine Herde. „Es sind an dem Abend gute Gespräche entstanden“, sind sich die Landwirte einig. Sie wollen sich weiterhin an Mahnfeuern beteiligen.
vgk
Am 28. April sollen in Stadorf (Kreis Uelzen) und in Cuxhaven Feuer brennen. Mehrere Verbände rufen dazu auf, bei der bundesweiten Aktion „Mahn- und Solidarfeuer“ gegen die uneingeschränkte Ausbreitung der Wölfe am 12. Mai mitzumachen.