Grüne wollen wieder ins Berliner Agrarministerium

Grüne wollen wieder ins Berliner Agrarministerium -

Bundestagswahl Selbstbewusst gehen die Grünen in die politischen Auseinandersetzungen über landwirtschaftliche Themen im Vorfeld der Bundestagswahl. „Ich denke, wir Grüne geben Takt und Richtung in der gegenwärtigen agrarpolitischen Debatte in Deutschland vor“, sagte der Sprecher für Agrarpolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Friedrich Ostendorff, dem Pressedienst Agra-Europe.

Ostendorff bekräftigte den Stellenwert des Themas „Tierhaltung“ für die Grünen. Bei einem Wahlsieg werde man es „ganz oben auf die Agenda setzen“. Priorität haben eine weitere Verschärfung des Arzneimittelgesetzes mit dem Ziel, den Antibiotikaeinsatz drastisch zu reduzieren, die Verbesserung der Haltungsbedingungen sowie die strikte Bindung der Tierhaltung an die Fläche. Den Ansatz dafür sehe man im Emissionsrecht. 

Ostendorff kündigte an, dass sich seine Partei im Fall einer Regierungsbeteiligung um das Landwirtschaftsministerium bemühen werde. „Ich werde mich mit allem Nachdruck dafür einsetzen“, so der Abgeordnete. Für unberechtigt hält Ostendorff Vorwürfe, seine Partei vernachlässige die Belange der betroffenen Landwirte. Klar sei aber auch, dass grundlegende Debatten um die künftige Ausrichtung der Nahrungsmittelerzeugung und Ernährung vor allem im aufgeklärten Bürgertum geführt würden. Dem stelle man sich, betonte der 60-jährige Landwirtschaftsmeister. Gleichzeitig würden die Grünen für Bäuerinnen und Bauern wählbar. Gerade bei jungen Landwirten erfahre man zunehmend Anerkennung. Nicht akzeptieren will Ostendorff zudem die Kritik, die Grünen polarisierten aus Wahlkampfgründen die Debatte um die landwirtschaftliche Tierhaltung in Deutschland. „Wir Grüne haben das Thema ‚Massentierhaltung’ nicht gesetzt“, sagte der langjährige Abgeordnete. Man greife lediglich auf, „was die Menschen umtreibt“. 
AgE/red