Deutliche Einbußen für Niedersachsens Bauern

Echtes Wolfsmanagement zulassen - Foto: Landvolk
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Geringere Erträge und niedrigere Preise wirken sich auf die Bilanzen aus

L P D – Die hitzebedingten Ertragseinbußen des Sommers 2018 spiegeln sich deutlich in den Bilanzen der landwirtschaftlichen Betriebe für das Wirtschaftsjahr 2018/19 (1.7. bis 30.6.) wider. „Starke Ernteeinbußen und gesunkene Preise für Milch, Rind- und Schweinefleisch nehmen die Unternehmensergebnisse von zwei Seiten in die Zange“, verdeutlicht Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke und verweist auf erste Daten des Verbandes der Landwirtschaftskammern. Danach ermittelte eine Auswertung von 769 niedersächsischen Haupterwerbsbetrieben einen Rückgang um fast 30 Prozent auf 60.000 Euro. Von diesem Betrag müssen alle Familienarbeitskräfte entlohnt werden, zusätzlich sind davon unter anderem Steuern, soziale Sicherung sowie Investitionen in den Betrieb zu finanzieren.

Besonders starke Einschnitte mussten die Milchviehhalter verkraften, hier fehlte die ausreichende Futterversorgung von eigenen Wiesen und Ackerflächen, so dass Futter teuer zugekauft werden musste. Auch die Erzeugerpreise für Milch waren rückläufig. Die Schweinehalter mussten ebenfalls über lange Zeit mit rückläufigen Preisen zurechtkommen. Für das aktuelle Wirtschaftsjahr zeichnet sich hier dank der starken Importnachfrage aus China eine Trendwende ab. Im Ackerbau bietet sich ein etwas differenziertes Bild: Kartoffelbauern konnten geringere Erträge häufig durch höhere Preise ausgleichen, dies betrifft zumindest alle Anbauer, die ihre Ernte nicht vertraglich gebunden haben und von den Preissteigerungen profitieren konnten. Die Mindererträge im Getreide- und Rapsanbau werden dagegen nicht durch steigende Erzeugerpreise aufgefangen. höhere Preise ausgleichen.

Ein schwieriges Jahr belegen die Buchabschlüsse auch für die Ökoanbauer. Sie haben witterungsbedingt ebenfalls deutliche Einbußen bei den Erträgen hinnehmen müssen, hatten bei stagnierenden Erzeugerpreisen aber keine Möglichkeit, diese auszugleichen. In der Summe sackten die Betriebsergebnisse um ein Viertel auf 56.200 Euro ab. Das zweite Trockenjahr in Folge lässt für alle Landwirte keine nachhaltige wirtschaftliche Entspannung erwarten, lediglich die aktuell weiter hohen Schweinepreise können als Lichtblick gewertet werden. Ihnen stehen jedoch auch deutlich höhere Ausgaben sowohl für Futtermittel wie auch Personal, Düngemittel, Pachten oder auch Treibstoff gegenüber. (LPD 85/2019)