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Ökolandbau Verbindendes und Trennendes diskutierte Landvolkpräsident Werner Hilse  mit dem Fachausschuss Ökolandbau im Landvolkhaus in Hannover. Sein oberstes Ziel wie auch das des Landvolkes insgesamt sei die Interessenvertretung aller Mitglieder und aller Produktionsrichtungen. Biobauern und ihren Fachausschuss im Landvolk nehme er daher sehr ernst.

Nicht für  jeden Landwirt sei die ökologische Wirtschaftsweise vorstellbar, zumal sie an den Betriebsleiter besondere Ansprüche stelle. Der Verband wisse diese Produktionsrichtung mit ihren besonderen Leistungen daher sehr zu schätzen. Neben dem Ausgleich zwischen konventionell und ökologisch wirtschaftenden Landwirten vermittle das Landvolk auch zwischen den verschiedenen Tierhaltern, Ackerbauern, Energiewirten und anderen Bauern, sagte Hilse. Wichtig bleibe für jeden Landwirt der Blick auf die reale Einschätzung der nachhaltigen Wirtschaftlichkeit seines Hofes.

Sorge bereitet Biobauern wie auch allen anderen Landwirten die geringe Wertschätzung von Lebensmitteln,  dazu müsse noch deutlich mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden. Die hohen Standards in der EU sowie die zeitweise kaum die Kosten deckenden Preise rechtfertigten weiter die EU-Direktzahlungen. Aus diesem Grund lehne das Landvolk hier weitere Kürzungen ebenso ab wie Umschichtungen in die Zweite Säule, verdeutlichte Hilse. Die ländliche Entwicklung könne aus der EU-Kasse direkt finanziert werden. Kritisch sieht der Verband Entwicklungen zu einem „Neoliberalismus“, der zu Betrieben führt, die nicht mehr in der Hand bäuerlicher Familien liegen. Hier sei der Verband gefordert, eine neue Richtung aufzuzeigen.

Über aktuelle Informationen aus dem Ministerium informierte Fachreferent Dr. Stefan Dreesmann. Erklärtes Ziel der Landesregierung sei die Förderung des Ökolandbaues; ein erster Schritt wurde mit der Erhöhung der Umstellungs- und Beibehaltungsprämien getan. Das Kompetenzzentrum Ökolandbau in Visselhövede solle ebenfalls zusätzliche Landesmittel erhalten. Neu berufen habe  Minister Meyer den Niedersächsischen Fachbeirat zur Förderung des ökologischen Landbaus, ein deutschlandweit einmaliges Gremium, zu dessen 27 Mitgliedern der Vorsitzende des Landvolkausschusses, Carsten Bauck,  zählt.

Vorrangiges Ziel von Fördermaßnahmen sollte, so die Meinung des Ausschusses,  die Absatzförderung sein, beispielsweise durch  Unterstützung von Erzeugerzusammenschlüssen, der Vermarktung und generell der Optimierung von Wertschöpfungsketten. Nur in Verbindung damit sei die Förderung von Umstellungen zur Produktionsausweitung sinnvoll. Als  mit der Bioprämie kombinierbare Förderung wurden Blühstreifen- und Grünlandprogramme angeregt. Vor dem Hintergrund gestiegener Preise am Boden- und Pachtmarkt reiche die Bioprämie allein bei weitem nicht aus, um den Ökolandbau mit der konventionellen Landwirtschaft in der Wettbewerbsfähigkeit gleich zu stellen, hieß es einhellig im Ausschuss.
Christine Hoppe,

Landvolk Niedersachsen