EU-Gelder bevorzugt auf die Höfe lenken

EU-Gelder bevorzugt auf die Höfe lenken -

L P D – Gegen weitere nationale Einschnitte bei der EU-Agrarförderung für die Landwirte wehrt sich das Landvolk Niedersachsen. „Unsere Betriebsleiter sind auf die Direktzahlungen dringend angewiesen und stärken mit ihren Investitionen die Wirtschaftskraft im ländlichen Raum“, sagt Landvolkpräsident Werner Hilse im Vorfeld der Sonderkonferenz der Agrarminister von Bund und Ländern Anfang November in München. Hilse möchte die EU-Gelder bevorzugt auf die Höfe lenken und verweist darauf, dass die Direktzahlungen an die Landwirte ohnehin schon durch Kürzungen des EU-Budgets geringer ausfallen werden. Zusätzliche Umschichtungen in die sogenannte 2. Säule zur Förderung des ländlichen Raumes, wie sie Niedersachsen Landwirtschaftsminister Christian Meyer plant, wertet er als „Affront“ an den zweitwichtigsten Wirtschaftszweig im Agrarland Niedersachsen. Die Betriebsprämien für jeden einzelnen Landwirt, egal ob groß oder klein, mit oder ohne Tierhaltung, Öko oder Konventionell, reduzierten sich allein damit um weitere 40 Euro je Hektar. Zusätzliche Einbußen beinhalte das Konzept der grünen Agrarminister durch weitere Umverteilungen. „Minister Meyer sagt den Landwirten nur die halbe Wahrheit, wenn er allen mehr Geld aus EU-Töpfen verspricht“, kritisiert Hilse. Zahlreiche Sonderprämien und Extraregelungen würden ebenfalls von den Prämien für alle Landwirte abgezogen, dies laufe dann in der Endstufe fast auf eine Halbierung der Direktzahlungen an jeden Landwirt hinaus. Die Landwirte würden in ihren Planungen und Entscheidungen immer wieder verunsichert, weil sie die Direktzahlungen in ihre Kalkulation einbeziehen müssten, verdeutlicht Hilse und fügt an: „Es gibt nur Wenige, die tatsächlich profitieren können“. Nach Berechnungen des Landvolkes würden dazu Junglandwirte auf kleinen Höfen mit Rindern oder Schafen und Lupinenanbau in benachteiligten Gebieten wie Bergregionen zählen. Deren Zahl sei in Niedersachsen mehr als überschaubar!