Vorgaben Die Umweltminister der Länder sehen noch Platz für mehr Wölfe in Deutschland, halten aber auch klarere Regeln zum Umgang mit dem Raubtier für nötig. Die Konferenz der Umweltminister von Bund und Ländern (UMK) stellte in der vorigen Woche im brandenburgischen Bad Saarow fest, dass ein guter Erhaltungszustand der Art Wolf noch nicht erreicht sei. Dennoch sollen schnellstmöglich klare Vorgaben zum Umgang mit dem Raubtier geschaffen werden. Dazu zählen das Verfahren für Problemwölfe, das künftige Management sowie die Schadensregulierung.
In Bad Saarow demonstrierten Weidetierhalter für den wirksameren Schutz ihrer Tiere vor dem Wolf. Bei der Übergabe einer Erklärung forderte der Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg, Hendrik Wendorff, im Namen von sechs Verbänden die Umweltminister dazu auf, sich der flächendeckenden Ausbreitung des Wolfes endlich ernsthafter widmen und klare Entscheidungen zu treffen.
Die Minister beriefen eine Arbeitsgruppe unter Federführung Brandenburgs ein, die sich mit den Themen „Günstiger Erhaltungszustand des Wolfs“ und „Definition und Umgang mit Problemwölfen“ zu befassen. Der Bericht soll zur nächsten Umweltministerkonferenz im Herbst vorliegen.
Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßte das Bekenntnis zu klareren Regeln, forderte aber zugleich einen pragmatischen Ansatz bei der Definition eines „günstigen Erhaltungszustands“. Diese dürfe nicht politisch gewollten Zielen folgen, sondern sich rein an biologischen Erkenntnissen orientieren. „Der Wolf kennt keine Ländergrenzen, und nicht jedes EU-Land braucht 1.000 Wölfe“, erklärte DJV-Präsidiumsmitglied Helmut Dammann-Tamke.
AgE/red