Aktion Zur ersten niedersächsischen „Tour de Flur“ hatten am vergangenen Wochenende fünf Betriebe in Lehrte und Umgebung eingeladen. Trotz „Schietwetters“ fanden viele Besucher den Weg zu den beteiligten Betrieben in der Region Hannover – allerdings eher mit dem Auto als mit dem Rad.
Morgens habe er noch gedacht: „Das wird nix“. „Dafür sind wir jetzt umso erstaunter, wie viele Menschen doch Interesse haben, trotz des Regens“, erklärt Landwirt Henning Kobbe. Auf dem Außengelände seines Betriebes konnten landwirtschaftliche Maschinen zur Kartoffelsaat und –ernte bestaunt werden. In der Scheune gab es ein Quiz und einen Film rund um die Kartoffel, den die rund 1.500 Besucher zusammen mit ersten Frühkartoffeln und frischem Kräuterquark genießen konnten.
Erstmals hatten die Landwirte der Region ihre Betriebe zur „Tour de Flur“ geöffnet, um Besuchern einen Einblick in ihre unterschiedlichen Produktionsbereiche gewähren zu können. „Uns geht es darum, Transparenz zu zeigen, wir bieten regionale Produkte“, erklärte Dr. Holger Hennies vom Mitmach-Bauernhof. Rund um die Kuh ging es an diesem Tag bei Familie Kruse, während der Betrieb Hattendorf über die Legehennenhaltung informierte. Dort konnten die Besucher einen Einblick in die Produktion ihres Frühstückseis vom Futtermittel bis zum Hühnerei erhalten. Vertreten waren zudem die Jägerschaft Burgdorf sowie das Unternehmen „K & K Naturgas“, das Informationen über Biogasanlagen bereit hielt.
Ursprünglich als rund 17 Kilometer lange Radstrecke angelegt, mussten sich die Veranstalter wetterbedingt früh von diesem Konzept verabschieden. Dennoch folgten viele Interessenten dem Ruf, stiegen aufs Auto um und informierten sich vor Ort über Haltung und Produktion. „Bei uns im Schweinestall hatten wir etwa 500 Gäste, das ist schon erstaunlich“, fasste Claudia Königsmann ihre Tagesbilanz zusammen. Sie führte Besuchergruppen durch den Ferkelstall. Klar, dass da besonders die Kleinen auf ihre Kosten kamen. Aber auch zahlreiche Erwachsene warfen neugierige Blicke in den Stall und stellten Fragen von Aufzucht über Bio bis zur Fütterung.
„Man merkt schon, dass die Besucher Interesse daran haben, wo das Fleisch herkommt. Und wir halten es trotz des Wetters für einen tollen Erfolg“, freute sich Königsmann am Ende des Tages. Eine zweite Auflage der Tour de Flur ist im kommenden Jahr in Verbindung mit dem Tag des offenen Hofes in einem anderen Bereich der Region Hannover angedacht.
Annika Wilkening