Braunschweig Landwirte befinden sich im Spannungsfeld zwischen Gesellschaft, Betriebswirtschaft, Ethik, Strukturwandel.
Das stellte der Bischof der Evangelischen Landeskirche Braunschweig, Prof. Friedrich Weber, anlässlich der Mitgliederversammlung des Landvolks Braunschweiger Land fest. So fordere der Verbraucher ständig billige und immer verfügbare Lebensmittel. Dies lasse sich jedoch nicht mit einer flächendeckenden ökologischen Produktion erfüllen.
„Das Tierwohl definiert sich nicht durch die Tierzahl, sondern durch den Umgang mit ihnen“, betonte Weber. Größere Tierbestände würden allerdings zu einer Abnahme der Achtung gegenüber der einzelnen Kreatur führen, schränkte er ein. Dennoch gehöre eine kritische Auseinandersetzung mit der Landwirtschaft nicht auf die Kanzel, sondern sollte im Dialog innerhalb der Kirchengemeinde erfolgen, sagte der Landesbischof unter Beifall seiner Zuhörer. Landwirte seien eine wichtige Stütze für die Kultur und das Leben in den Dörfern.
„Die anschließende sehr offene Diskussion hat gezeigt, dass die Landwirte sich durch die deutlichen Worte angenommen und auch verstanden fühlten“, lautete das Fazit von Kurt Hübner, Geschäftsführer vom Landvolk Braunschweiger Land.
KS