Agrarrat Deutschland soll aus dem 500 Mio. Euro schweren Hilfspaket der Europäischen Kommission rund 69 Mio. Euro erhalten, um krisengeschüttelte Landwirte zu unterstützen. Das hat EU-Agrarkommissar Phil Hogan am Dienstag in Luxemburg angekündigt. Die Bundesrepublik bekommt damit den größten Anteil an insgesamt 420 Mio. Euro, die für zielgerichtete Hilfen innerhalb der Mitgliedstaaten vorgesehen sind, um sowohl Milch- und Schweinefleischerzeugern, aber auch dürregeschädigten Bauern unter die Arme zu greifen.
Offenbar orientierte sich die Kommission bei der Verteilung an der nationalen Milchproduktion. Frankreich erhält demnach etwa 63 Mio. Euro, Großbritannien 36 Mio. Euro und Polen 29 Mio. Euro. Die Mittel dürfen aus dem nationalen Haushalt aufgestockt werden. Ferner stellte Kommissar Hogan fest, dass die Beihilfe zur privaten Lagerhaltung von Magermilchpulver mehr als verdoppelt werden solle, bei einer auf ein Jahr fixierten Vorratsdauer. Eine Lagerbeihilfe für Käse kann für EU-weit 100.000 t in Anspruch genommen werden, wobei hier nationale Obergrenzen gelten. Hogan bestätigte, dass die Lagerbeihilfe für Schweinefleisch auch frisches Schweinefett umfassen soll.
Mit Blick auf die vorzeitige Auszahlung von 70 % der Direktbeihilfen will der Agrarkommissar auf die Notwendigkeit von Vor-Ort-Kontrollen verzichten. Die abgeschlossene Prüfung der Anträge soll ausreichen. Dies war unter anderem von deutscher Seite gefordert worden. Der Ire hält dies für ein großes Zugeständnis, das eine absolute Ausnahme bleiben müsse.
AgE/red