Hagel sort für Erntefrust

Hagel sort für Erntefrust - Foto: Knoche
Foto: Knoche

Unwetter Tennisballgroße Hagelkörner prasselten am Wochenende im Osten Niedersachsens nieder. Der Hagelsturm hinterließ nicht nur Sachschäden, sondern auch Ernteschäden in Millionenhöhe. Vor allen Dingen Raps ist betroffen.
Nach der Hitze kam der Hagel. 120 km lang und 30 km breit war der Unwetterstreifen, der sich von Bad Münder bis nach Braunschweig zog. Das Epizentrum lag in Lehrte und Sehnde (Region Hannover). „Bei uns ist jedes Dach kaputt“, berichtete der ehemalige LAND & Forst-Chefredakteur Wulf Obermeier, der in Arpke lebt. Dazu gehört auch eine große Gärtnerei. Die Besitzer stehen vor einem Scherbenhaufen – 7.000 m2 Glasdach und das Schattengewebe sind zerstört. Gänge, Waren und Pflanzen sind mit Glassplittern übersät.

Aber nicht nur der Gebäudeschaden ist groß, sondern auch der Ernteschaden. „Wir haben im Raps Ausfälle bis 100 Prozent“, sagte Rainer Schiever von der Landberatung Hannover-Burgdorf. Die Schätzer der Versicherungungen haben alle Hände voll zu tun. 

Peter Schemmel, Bezirksdirektor der Vereinigten Hagelversicherung, spricht von 80 Sachverständigen, die derzeit für sein Unternehmen im Einsatz sind. Das bisherige Ergebnis ist ernüchternd: Über 3.000 Schläge mit einem Umfang von 15.000 ha wurden gemeldet. Die Vereinigte Hagel geht von einem Schaden von mindestens 16 Mio. Euro auf den Flächen aus. „Besonders schlimm hat es neben dem Raps, Mais und Weizen getroffen. Da rechnen wir mit 50 Prozent weniger Ertrag“, so Schemmel.
sl