L P D – Politik, das ist oft ganz weit weg. Viele Bürgerinnen und Bürger, damit auch Bäuerinnen und Bauern, meinen, auf Politik könnten sie keinen Einfluss nehmen, sagt Landvolk-Präsident Werner Hilse. Das Gegenteil sei der Fall: Die Stimme jedes Einzelnen zähle. Bei den Kommunalwahlen am kommenden Sonntag ganz besonders. Orts- und Gemeinderäte, Bürgermeister sowie Kreistags- und Regionsabgeordnete stehen zur Wahl. Die Frauen und Männer, die sich hier um ein Mandat bewerben, entscheiden über die Zukunft jedes Bürgers und jeder Bäuerin und jedes Bauern – in ihrem Dorf, ihrer Gemeinde, ihrem Kreis und für ihren Hof! Für Landwirte werden gerade auf dieser Ebene wichtige Weichen gestellt. Es geht zum Beispiel um die Ausweisung von Baugebieten oder den Bau von Straßen und Nahverkehrsverbindungen, die den ländlichen Raum mit den Metropolen verbinden. Auch der Bau von Stromautobahnen wird leidenschaftlich diskutiert. Bei allen diesen Projekten können Landwirte profitieren, sie zählen aber durch den Verlust knapper Ackerflächen auch immer zu den Betroffenen. Und nicht zuletzt werde in den Dörfern ganz konkret über Entwicklungschancen landwirtschaftlicher Betriebe entschieden. Gibt es in den Räten niemanden mehr, der für die Bauern das Wort ergreift, sind Entwicklungsmöglichkeiten wie Stallbauten schwierig und welche Vorschriften verbinden sie mit einer Genehmigung? Auch diese Fragen werden auf kommunaler Ebene mitentschieden.
Den großen Rahmen gebe die hohe Politik in Hannover, Berlin oder Brüssel vor. Die konkrete Umsetzung aber muss jeder Landwirt mit den Genehmigungsbehörden vor Ort ausdiskutieren. Die Programme der Parteien und die Aussagen der Kandidatinnen und Kandidaten sollten von Bäuerinnen und Bauern genau geprüft werden. Am 11. September sollten sie eine unabhängige und persönliche Entscheidung treffen, aber machen Sie unbedingt von ihrem Stimmrecht Gebrauch. Hilse bezeichnete freie Wahlen als Herzstück unserer Demokratie. (LPD 69/2016)