Die Abgeordneten des EU-Parlamentes haben, wie alle anderen Kandidaten, auch den als Agrarkommissar nominierten Iren Phil Hogan zur Anhörung eingeladen. Drei Stunden lang wird der ehemalige irische Umweltminister am 2. Oktober im Landwirtschaftsausschuss Fragen zu seinem künftigen Ressort beantworten, nachdem er in einer Einführungsrede sich und seine geplanten Schwerpunkte vorstellen durfte.
Fünf an ihn vorab gestellte Fragen zielen neben seiner allgemeinen Eignung für einen Kommissarsposten vor allem darauf, ob er sich gegenüber dem Rat aktiv für die Wahrung der Mitentscheidungsrechte des Parlaments einsetzen will.
Außerdem interessiert die Abgeordneten, ob der Konservative bei Handelsgesprächen mit Drittstaaten den Landwirtschaftsausschuss einbeziehen wird. Darüber hinaus soll er darlegen, auf welche Weise die Gemeinsame Agrarpolitik vereinfacht werden könnte und ob er eine Halbzeitbewertung der jüngsten Reform plant. Über ihre Eindrücke werden die agrarpolitischen Sprecher der Fraktionen schriftlich berichten. Voraussichtlich am 22. Oktober entscheidet das Parlament, ob es das von Jean-Claude Juncker nominierte Kommissarskollegium als Ganzes unterstützen kann.
Dem Vernehmen nach plant Hogan, dem ehemaligen EU-Kommissionssprecher Peter Power die Leitung seines Kabinetts anzuvertrauen. Power war zuletzt Chef des Pressereferats der Vertretung der Europäischen Kommission in Irland. Auch der irische Experte im Sonderausschuss Landwirtschaft (SAL), Dermot Ryan, dürfte dem Kabinett angehören. Das Führungsteam des scheidenden Agrarkommissars Dacian Ciolos umfasst sieben Mitglieder. Hogans Riege wird wohl ähnlich groß werden.
Ciolos äußerte sich bislang nicht zu seinen Plänen für die Zukunft. Aus seinem Umfeld hieß es, eine Rückkehr in die rumänische Politik sei eher unwahrscheinlich. AgE/red