Wenzel steht zu den Obstbauern

Wenzel steht zu den Obstbauern - Foto: Hildebrandt
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Sondergebiet Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel bekennt sich
zum Obstbau im Alten Land. „Wir ziehen an einem Strang“, verkündete er zum Auftakt der Norddeutschen Obstbautage am Montagabend im Jorker Fährhaus.
Die Zeit für die Obstbauern im Alten Land läuft. In einem Jahr endet die Sondergebietsverordnung für die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in der gewässerreichen Region. Bis dahin muss ein Gebietsmanagementplan erarbeitet werden, der den Ausgleich zwischen Gewässer- und Artenschutz auf der einen Seite sowie wirtschaftlichem Obstbau auf der anderen Seite berücksichtigt. Minister Stefan Wenzel überraschte die 350 Zuhörer mit seiner klaren Haltung zum Alten Land als traditionsreiche Kulturlandschaft, die durch bäuerliche Bewirtschaftung enstanden ist. „Ich weiß, wieviel Herzblut an den Höfen hängt“, sagte der Minister. Er forderte, dass die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Obstbauern erhalten bleiben muss: „Ökologie und Ökonomie müssen sich die Balance halten, ohne jemanden zu überfordern.“ Umweltminister und Obstbauern setzen auf den Gebietsmanager Rolf Lühmann, der als Koordinator die Interessen aller Beteiligten zusammenfassen soll. Um den Ansprüchen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinien zu entsprechen, könnten zum Beispiel Saumstrukturen in Fließgewässern und Teiche weiter entwickelt werden.

Bei der Suche nach geeigneten Lösungen kommt auch den Wasser- und Bodenverbänden eine wichtige Rolle zu. Am Ende soll ein vernetztes Biotop-Verbundsystem entstehen, das wie Wenzel betonte, innerhalb des Anbaugebiets ohne Enteignung realisiert wird. „Wir wollen Rechtssicherheit für die Landwirte“, so Wenzel.

Ulrich Buchterkirch, Sprecher der Fachgruppe Obstbau im Landvolk Niedersachsen, zeigte sich nach dem Ministerauftritt und einem nichtöffentlichen Vorabgespräch erleichtert. „Wir haben aufs richtige Pferd gesetzt, als wir uns an sie gewandt haben“, sagte Buchterkirch. Bereits vor einem Jahr habe die Fachgruppe Kontakt mit dem Ministerium aufgenommen und sei dort offen empfangen worden. Für die 970 Mitglieder des Obstbauversuchsrings bedankte sich Vorsitzender Jens Stechmann. Der Gast aus Hannover bekam als Wegzehrung zwei Kisten Äpfel aus dem Alten Land mit nach Hause.
Sabine Hildebrandt