Bäume und Blumen kommen aus dem Ammerland

Bäume und Blumen kommen aus dem Ammerland - Foto: Landvolk
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L P D – Rhododendron und Koniferen, Obstbäume, Schlingpflanzen, Rosen und Bodendecker – niedersächsische Baumschulen bieten alles, was das Herz des Berufs- und Hobbygärtners höher schlagen lässt. Die 670 Baumschulen in Niedersachsen produzieren ihre Gewächse auf 5.400 Hektar. Laut der aktuellsten Baumschulerhebung aus dem Jahr 2012 werden auf 58,9 Prozent der Baumschulflächen Ziersträucher und –gehölze und Landschaftsgehölze angebaut. In der Region Weser-Ems, auf die 4.300 Hektar der niedersächsischen Gesamtfläche entfallen, machen diese Pflanzen 76,6 Prozent aus. Besonders auffällig ist das Ammerland. Die dortigen 250 Baumschulen produzieren auf rund 3.000 Hektar 90 Prozent der in Deutschland gezogenen Rhododendronbüsche und 75 Prozent der Freilandazaleen. Die Konzentration der Baumschulen in dieser Region geht darauf zurück, dass durch die Moore immer ausreichend Torf zur Düngung der Pflanzen verfügbar war.

Die Gewächse sind natürlich für die privaten Gärten bestimmt, aber auch für öffentliche Parks und Grünanlagen, für Unternehmen, für Straßen-Seitenräume und städtische Grünflächen. „Vieles, was wir produzieren, ist trendabhängig, allerdings können und wollen wir nicht alle kurzfristigen Modeerscheinungen unmittelbar umsetzen. Manche Pflanzen brauchen Jahre, bis wir sie verkaufen können. Langfristige Entscheidungen versuchen wir, mit ruhiger Hand und Geduld zu treffen. Wenn ein Artikel plötzlich gut läuft, heißt es nicht, dass wir uns damit die ganze Baumschule vollstellen.“, erläutert Gärtnermeister Diderk Heinje aus Jeddeloh. In seiner Baumschule beschäftigt er 120 Mitarbeiter, darunter drei Auszubildende zum Baumschulgärtner. Seine Kunden sind Wiederverkäufer in ganz Europa. Die Konzentration von 250 Baumschulen in einem so kleinen Gebiet bedeutet für ihn Fluch und Segen zugleich: „Die vielen Marktbegleiter erhöhen den Druck, das wiederum treibt uns aber auch an. Außerdem ist die Region für Einkäufer sehr interessant und alle Zulieferer, zum Beispiel für Erde, Töpfe oder Maschinen sind vor Ort“, sagt Heinje.

Aktuell sind diese Einkäufer besonders auf der Suche nach duftenden und insektennährenden Pflanzen. Kunden suchten derzeit alles für die Terrasse. Außerdem rücken die Pflanzen näher ans Haus und der Lebensraum Garten werde mehr ausgebaut, in der Stadt und auch auf dem Land, hat Heinje festgestellt. Allerdings müsse er seine Produkte inzwischen anders anpreisen und immer mehr Informationen, zum Beispiel mit ausführlichen Etiketten, mitliefern. „Das Wissen über die Pflanzen ist nicht mehr so vorhanden, Eigenschaften oder Standortansprüche liefern wir also mit“, sagt der Baumschulgärtner. (LPD 45/2016)