Bauern haben keine dicken Kartoffeln geerntet

L P D – Hackfrüchte, Mais und Grünland beschließen den Erntereigen mit unterdurch-schnittlichen Ergebnissen. Die Ernteberichterstatter des Landesbetriebs für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN) meldeten unter anderem, dass die Landwirte mit den Maiserträgen nur auf den guten Böden oder bei Beregnung zufrieden waren. Die Körnermaismenge liege mindestens um ein Drittel unter dem Ergebnis des vergangenen Jahres: Viele Rinderhalter konnten ihre Silos zudem nicht so stark mit Gras füllen wie in den Vorjahren und haben sogar Körnermais als Futter zukaufen müssen. Wie der Landvolk-Pressedienst berichtet, war es auch für die Kartoffeln ein schwieriges Jahr, das mit einem sehr kalten und verregneten Frühjahr begann und dann mit einer relativen Trockenheit bis August weiterging. Auf den schwächeren Böden konnte die Beregnung noch einen schwach mittelmäßigen Ertrag retten, doch ohne Beregnung seien kaum 20 Tonnen je Hektar (t/ha) zu ernten gewesen. Auch bei den Kartoffeln konnten die guten Böden den Ertragsabfall bremsen, ebenso wie die etwas verlässlicheren Regenfälle im Westen des Landes. Die Ernte war zwar ohne große Probleme möglich, die Wetterunbilden haben jedoch ihre Spuren hinterlassen. Im Durchschnitt ernteten die Landwirte 43 t/ha Speisekartoffeln, das bedeutet ein Minus von 5,8 Prozent. Auf der um 0,8 Prozent auf 32.040 ha ausgeweiteten Anbaufläche wurden insgesamt 1,38 Mio. t Speisekartoffeln geerntet.

Besonders stark fällt der Ernterückgang bei den Industriekartoffeln auf. Sie liefern den Rohstoff für die Herstellung von Bau- und Kunststoffen, Papier, Kosmetik und Arzneimitteln. In vielen Fällen ersetzen die Hersteller damit die Verwendung von Erdöl. Durch die Reduzierung der Anbaufläche in Niedersachsen um 3,3 Prozent auf 69.424 Hektar (ha) und einen um acht Prozent verringerten Ertrag von 43 t/ha wurden insgesamt nur 2,97 Mio. t geerntet. Das sind elf Prozent weniger als 2012. Trotzdem können sich die Landwirte nicht über einen gestiegenen Auszahlungspreis freuen – im Gegenteil. (LPD 88/2013)