Bauern sorgen sich um ihre Zukunft

Foto: Landvolk Niedersachsen
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Landvolkvizepräsident Hennies: Landwirte haben viele Fragen an die Politik

L P D – „Wir Bauern lieben unseren Beruf: Wir arbeiten in und mit der Natur, wir können gestalten, wir haben keine weiten Wege zur Arbeit“, Landvolkvizepräsident Dr. Holger Hennies nennt viele Vorzüge des Berufs Landwirt, die er als echte Passion versteht. Bäuerinnen und Bauern wollen den von ihren Vorfahren, häufig viele Generationen, übernommenen Hof in einem guten Zustand an ihre Kinder als Folgegeneration weitergeben. „Das fällt uns zunehmend schwerer, weil die politisch gesetzten Rahmenbedingungen uns mit immer strengeren Auflagen viel zu viel abverlangen“, schildert er. Aktuell zählen dazu das sogenannte Agrarpaket der Bundesregierung und die stetig weiter steigenden Auflagen zum Gewässerschutz. Sie sehen unter anderem eine Düngung der Kulturpflanze in bestimmten Regionen vor, die dort 20 Prozent unter dem Bedarf der Pflanzen liegen soll. „Das ist wie ein Diätprogramm für alle Menschen, nur weil es in einzelnen Regionen ein paar Übergewichtige gibt“, vergleicht Hennies. Wenn beispielsweise Brotweizen nicht ausreichend mit Stickstoffdünger versorgt wird, bildet er Körner mit einem geringeren Eiweißgehalt aus. „Der Eiweißgehalt ist aber das Einkaufskriterium für die Mühlen und damit auch die Bäcker. Erfüllen wir deren Anforderungen nicht, ist der Weizen nicht als Backzutat verkäuflich.“, führt Hennies an. Landwirte kritisieren diese Auflage für die Düngung als fachfremd und wenig zielführend. In langjährigen Versuchen der Universität Göttingen wurde nachgewiesen, dass eine pauschale Unterversorgung der Pflanzen dem Grundwasserschutz wenig nützt, den landwirtschaftlichen Betrieben aber massiv schadet. Das ist nur ein fundamentaler von verschiedenen Kritikpunkten, der Bäuerinnen und Bauern zurzeit mit größter Sorge um ihre Zukunft erfüllt.

Die Landesbauernverbände im Rheinland, Westfalen und Rheinland-Nassau sowie der Rheinische Obst- und Gemüseanbauverband haben daher für Montag 14. Oktober um „Fünf vor Zwölf“ zu einer Kundgebung vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium in Bonn aufgerufen. Die Landwirte sind in Sorge vor einer „Zukunft ohne Bauern?“ und haben viele Fragen an die Politik. Mit dabei sind aus Niedersachsen unter anderem Landwirte aus dem Emsland sowie der Grafschaft Bentheim. (LPD 77/2019)