Beerenobst mit langen Wegen

Blaubeerernte in der Hochphase - Foto: Bund deutscher Heidelbeeranbauer
Foto: Bund deutscher Heidelbeeranbauer

Aus direkter Nachbarschaft gibt es jetzt noch knackige Äpfel

L P D – Regional und saisonal sieht anders aus: Im deutschen Lebensmitteleinzelhandel ist Beerenzeit. Neben Himbeeren locken aktuell in erster Linie Heidelbeeren. Leider haben die süßen kleinen Früchte derzeit eine lange Reise hinter sind, sie stammen zumeist aus südamerikanischen Ländern wie Chile oder Peru, teilt der Landvolk-Pressedienst mit. Niedersachsen gilt zwar als deutsche Hochburg des Blaubeeranbaus, die Ernte an den hiesigen Sträuchern liegt allerdings noch in weiter Ferne. Die Früchte allerdings boomen und werden zudem von den Lebensmittelketten stark beworben. Zwei von drei Einkaufsstätten locken nach Angaben der Bonner Marktbeobachter AMI auf ihren Prospekten für die Früchte von der anderen Seite des Atlantiks. Die Preisspanne reicht danach von 6,66 bis 7,98 Euro je Kilogramm für konventionelle Ware und von 9,96 bis 15,92 Euro für Biobeeren. Damit sind die Früchte zumindest am unteren Preislevel noch günstiger als hiesige Blaubeeren, die im Juli 2019 zum Saisonstart in Deutschland in einer Spanne von 7,47 bis 15,92 Euro je Kilogramm ebenfalls von den Lebensmittelkettenbeworben wurden. Der Beerenboom aus Südamerika passt nicht in die Zeit, wenn gleichzeitig über regionale Erzeugung und Flugscham diskutiert wird.

Aus direkter Nachbarschaft gibt es aktuell noch Äpfel in großer Auswahl. Die Ernte fiel 2019 zwar kleiner aus als im Vorjahr, aber in den modernen Lagerhallen der großen Erzeugerorganisationen an der Niederelbe, Nordeuropas größter geschlossener Obstanbauregion, gibt es noch große Auswahl. Ob süß oder säuerlich, fest oder eher mürbe, die Obstbauern haben viele verschiedene Sorten im Angebot – für jeden Geschmack ist der richtige Apfel dabei. Außerdem enthalten Äpfel viele wertvolle Inhaltsstoffe wie Folsäure und Vitamin C sowie Mineralien wie unter anderem Kalium, Eisen oder Magnesium. Darauf begründet sich das aus dem Englischen stammende Sprichwort „Ein Apfel am Tag hält den Arzt fern“. Und der Apfel schmeckt zudem noch deutlich besser als jede Medizin! (LPD 14/2020)