Dorfhelferinnen kommen, „wenn es brennt“

Dorfhelferinnen
Dorfhelferinnen kommen in die Familie, „wenn es brennt“ – also wenn die Familie im Ausnahmezustand ist, weil ein Baby geboren wurde oder Mutter beziehungsweise Vater zum Beispiel durch Krankheit, Unfall oder Reha ausfallen Foto: Ev. Dorfhelferinnen-Seminar

Informationstag am Samstag, 27. April, in Loccum / Hohe Wertschätzung

L P D – „Die Menschen machen das Leben aus, und die ganze Vielfalt Mensch erlebt man als Dorfhelferin“, sagt Friederike Lindenburger. Während die 58-Jährige noch die klassische fünfjährige Ausbildung mit den Stationen Ländliche Hauswirtschaft, Wirtschafterin und Fortbildung zur Dorfhelferin absolviert hat, gibt es heute viele individuelle Wege. „Damals gehörte das Melken und Kälbertränken noch genauso dazu wie die Pflege des Nutzgartens, die Vorratshaltung und das Flicken der Wäsche“, erinnert sie sich. Das habe sich mittlerweile grundlegend geändert.

„Wir empfehlen daher eine telefonische Vorab-Beratung im Dorfhelferinnenseminar in Loccum“, sagt Kamila Erdmann, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim Evangelischen Dorfhelferinnenwerk Niedersachsen. Hauswirtschaftlich oder gastgewerblich vorgebildete Kräfte sowie Interessierte, die ihre hauswirtschaftliche Handlungskompetenz auf anderem Weg nachweisen, können einen 14-monatigen Weiterbildungskurs zur Dorfhelferin besuchen. Alternativ kann nach einem allgemeinbildenden Schulabschluss eine dreijährige Vollzeitausbildung zum „Staatlich anerkannten Haus- und Familienpfleger“ begonnen werden.

Geblieben ist, dass die Dorfhelferin in die Familie kommt, „wenn es brennt“ – sie also im Ausnahmezustand ist, weil ein Baby geboren wurde oder Mutter beziehungsweise Vater zum Beispiel durch Krankheit, Unfall oder Reha ausfallen. „Es gibt wenig Berufe, in denen einem so viel Wertschätzung entgegengebracht wird“, nennt Lindenburger eine Besonderheit ihres Berufsalltages.

Die Dorfhelferin aus der Region Hannover nimmt selbst auch viel für sich mit. „In jeder Familie gibt es bereichernde Augenblicke, von denen man viel lernen kann“, lautet ihre Erfahrung. Sie nimmt daher immer noch gerne die kommenden Herausforderungen an, egal ob es gilt, Kinder oder Senioren zu betreuen und zu versorgen, um ihre Familien aus einer Krise in den Alltag zurückzuführen.

Allgemeine Informationen zu Ablauf von Aus- und Weiterbildung, Unterrichtsinhalten, Kosten sowie zur Anstellung beim Evangelischen Dorfhelferinnenwerk Niedersachsen bietet ein Informationstag im Evangelischen Dorfhelferinnenseminar in Loccum am Samstag, 27. April 2024, um 10.30 Uhr. Um Anmeldung wird gebeten per E-Mail an seminar@dorfhelferin-nds.de oder telefonisch unter 05766-7274. (LPD 30/2024)

Redakteurin

Wiebke Molsen

T: 0511 – 3670476

E-Mail-Kontakt