Grünland mit Leistungen fürs Ökosystem erhalten

Kühe auf der Weide
Insgesamt werden rund 25 Prozent der in Niedersachsen landwirtschaftlichen Flächen als Dauergrünland genutzt. Auf Dauergrünland ist oft kein Ackerbau möglich, deshalb haben sich Betriebe dort vielfach auf die Milcherzeugung spezialisiert Foto: Landvolk
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Deutscher Grünlandtag am 14. und 15. September mit Fachtagung und Exkursion

L P DViele Futterbauern stehen vor entscheidenden Zukunftsfragen: Welche Auswirkungen haben Moor- und Klimaschutz, was bedeutet die Wiedervernässung der Moore und was gilt künftig für die Milcherzeugung? Der Deutsche Grünlandverband nimmt diese Fragen am 14. und 15. September aus Anlass seiner Jahrestagung in den Blick und beleuchtet mit Politik, Verbänden und betroffenen Landwirtinnen und Landwirten die „Machbarkeit der Grünlandbewirtschaftung“.

Insgesamt werden rund 25 Prozent der in Niedersachsen landwirtschaftlichen Flächen als Dauergrünland genutzt. Im Jahr 2019 waren es ca. 690.200 Hektar (ha). Auf Dauergrünland ist oft kein Ackerbau möglich, deshalb haben sich Betriebe dort vielfach auf die Milcherzeugung spezialisiert. „Die betroffenen Landwirtinnen und Landwirte wollen sich ihrer besonderen Verantwortung für den Klimaschutz und dabei insbesondere dem Biotop- und Wiesenvogelschutz stellen, doch dafür braucht es unbürokratische finanzielle Unterstützung durch das Land“, sagt Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies im Vorfeld des Grünlandtages. „Grünland leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz; im Boden werden hohe Mengen an Kohlenstoff gespeichert.“

Um die Klimaschutzziele zu erreichen, ist eine teilweise Wiedervernässung der Moore notwendig. Auf Grünland ist dafür intelligentes Wassermanagement, etwa durch Unterflurbewässerung, gefragt. Zur Erhaltung von Grünland ist ein Mindestmaß an Entwässerung erforderlich, um einen verwertbaren Aufwuchs und eine Bewirtschaftung zu ermöglichen. „Es ist noch viel Forschung notwendig, um schnell geeignete Technologien zu entwickeln, die dem Klimaschutz dienen und trotzdem die Milchwirtschaft und somit das Grünland mit allen seinen Ökosystem-Dienstleistungen erhalten“, sagt Hennies.

Der Deutsche Grünlandtag beginnt am Donnerstag, 14. September, mit Grußworten u.a. von Dr. Holger Hennies und Gerhard Schwetje, Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. In den Fachforen geht es um Wassermanagement, Klimaschutz und -anpassung mit Grünland auf Moorflächen, Bodenschutz, das Spannungsfeld „Milchviehhaltung auf Mooren“ in Niedersachsen und die Grünlandbewirtschaftung bei hohen Wasserständen. Am Freitag, 15. September, folgt eine Exkursion, bei der es um die Betroffenheit der Milchviehbetriebe, mögliche klimaschutzorientierte Landwirtschaft, Nutzungsoptionen und alternative Aufwuchsverwertung von Nassgrünland geht. Weitere Informationen zum Grünlandtag sind zu finden unter https://www.gruenlandzentrum.org/deutscher-gruenlandtag-2023/. Es gibt einen Livestream, der keine gesonderte Anmeldung erfordert. (LPD 67/2023)

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Sonja Markgraf

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