Hafer gibt Energie für den Tag

L P D – „Den sticht der Hafer!“ Mit dieser Volksweisheit werden Pferde mit viel Vorwärtsdrang und Übermut beschrieben. Schön glänzendes Fell mit „Haferflecken“ zeigen auch am Äußeren, welches Futter im Trog landet. Wie der Landvolkpressedienst berichtet, schätzen viele Pferdehalter den Hafer als günstiges und gutes Futter, mit einer sehr guten Verdaulichkeit der energiereichen Haferstärke. Wichtig ist den Reitern vor allem die Qualität. Sie testen mit der eigenen Nase den frischen nussigen Geruch und die absolute Schimmelfreiheit, bevor das Pferd frisst. Das Modemischfutter Müsli kann nach Expertenmeinung mit dem althergebrachten und bewährten Hafer nicht mithalten. „Müsli ist im Verhältnis wesentlich teurer, die Inhaltstoffe werden nicht immer genau deklariert und es ist nicht so lange lagerfähig“, sagte Kai Rüder, Landwirt und Vielseitigkeitsreiter aus Fehmarn. Er füttert seine Turnierpferde in der Saison mit fünf bis sieben Kilogramm Kraftfutter bestehend aus 40 Prozent Hafer, Gerste, Pellets und Maisflocken.

So ein Powerfrühstück bringt auch den Menschen auf die Beine. Denn Hafer hat viele für die Ernährung wertvolle Inhaltsstoffe: Er enthält besonders viel hochwertiges Eiweiß mit den wichtigsten Aminosäuren. Und auch die Pflanzenfette des Hafers sind aus ernährungsphysiologischer Sicht besonders wertvoll. Sie bestehen zu 70 Prozent aus ungesättigten Fettsäuren – davon wiederum sind allein 40 Prozent die lebenswichtige Linolsäure.

Aber Hafer ist nicht gleich Hafer. Er hat besondere Ansprüche beim Wachsen und Reifen: Während er als junger Trieb zur richtigen Zeit viel Regen braucht, verlangt er zum Reifen trockenes Wetter mit besonders viel Sonnenschein. In den Müslitüten landet deshalb meist skandinavischer Hafer. In Niedersachsen wurde 2012 lediglich auf 12.990 ha Hafer angebaut. Im Vergleich zum Vorjahr war dies zwar eine Steigerung um mehr als 12 Prozent, zurückzuführen ist dieser Anstieg jedoch vor allem auf die starken Auswinterungsschäden des Wintergetreides. Zahlreiche Äcker mussten im vergangenen Frühjahr mit Sommergetreide ein zweites Mal bestellt werden. Seine Rolle als Exot auf niedersächsischen Feldern hat der Hafer dadurch nicht eingebüßt. (LPD 11/2013)