Jetzt ist Zeit, gegen Blauzungen-Virus zu impfen

Milchkühe auf der Weide
Jetzt ist es Zeit, das Impfen einzuplanen, um für die nächste Gnitzen-Saison ab dem Frühjahr gewappnet zu sein Foto: Landvolk
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Experten raten dringend zur Impfung vor der nächsten Gnitzensaison

L P D – Die Impfung gegen das Blauzungenvirus (BTV, engl. blue tongue virus) ist das einzig wirksame Mittel gegen die Blauzungenkrankheit bei Schafen, Rindern und weiteren Wiederkäuern. Und: Jetzt ist es Zeit, das Impfen einzuplanen, um für die nächste Gnitzen-Saison ab dem Frühjahr gewappnet zu sein. Das sind die beiden Ergebnisse einer online durchgeführten Info-Veranstaltung, zu der das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium unter Beteiligung des Landvolks eingeladen hatte. Neben den Experten des Friedrich-Loeffler- (FLI) und des Paul-Ehrlich-Instituts sowie der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin waren als Referenten Vertreter der Tierseuchenkasse und der Tierärztekammer eingeladen. 500 Teilnehmer, deren Bandbreite von praktizierenden Tierärzten über Tierhalter bis hin zu den kommunalen Veterinärbehörden reichte, folgten der Einladung, was Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte beeindruckend feststellte: „Die große Zahl macht deutlich, dass wir ein großes Problem haben und Austausch dazu nötig ist.“ 

Die Blauzungenkrankheit hat 2024 insbesondere in Niedersachsen zu hohem Tierleid, Tierverlusten und wirtschaftlichen Schäden bei Schaf- und Rinderhaltern, die ihre Tiere nicht oder zu spät gegen den aktuell kursierenden Serotyp BTV-3 geimpft haben, geführt. Umso wichtiger seien nun laut den Experten der fachliche Austausch, die Analyse der Ursachen für die Impfzurückhaltung sowie ein intensives Bewerben der Impfung. Denn es habe sich gezeigt, dass mit der Impfung ein Grundschutz gegen BTV-3 bei empfänglichen Wiederkäuern erzielt werden kann, der Tierleid und wirtschaftliche Einbußen verhindert. Den größtmöglichen Schutz vor der BTV-3-Infektion und -Klinik stellt nach Auswertung durch das FLI die Zweifach-Impfung dar. Bislang herrsche in Deutschland nur die BTV-3-Variante, aber an den Grenzen zu Deutschland stünden schon die Varianten BTV-4, BTV-8, -12 oder gar etwas Neues bereit.

Die Kosten der Impfung sind – verglichen mit dem durch Krankheit oder Tod entstehenden wirtschaftlichen Verlust – gering. In Niedersachsen werden Impfungen gegen BTV-3 von der Tierseuchenkasse mit einer Beihilfe unterstützt. Infos hierzu sowie allgemein zur Blauzungenkrankheit sind unter https://tierseucheninfo.niedersachsen.de/startseite/anzeigepflichtige_tierseuchen/klauentiere/blauzungenkrankheit/blauzungenkrankheit-21712.html und https://www.ndstsk.de/1233_Blauzungenkrankheit.html abrufbar. (LPD 03/2025)

Silke Breustedt-Muschalla

Redakteurin

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