Landvolk lehnt Verschärfung der Düngeverordnung ab

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Unlösbare Umsetzungsprobleme – Grundwasser von hoher Qualität

L P D – Der Schutz von Grund- und Oberflächengewässern vor unerwünschten Beeinträchtigungen wird von Niedersachsens Landwirten sehr ernst genommen. Daher haben die Betriebsleiter die Herausforderungen der 2017 in Kraft getretenen Düngeverordnung angenommen. So haben die Landwirte im vergangenen Jahr unter anderem den Einkauf von Stickstoffdünger um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingeschränkt, die Tierhalter haben die Tierbestände reduziert. Die nun diskutierte, erneute Verschärfung dieser Verordnung stellt allerdings viele Landwirte vor schier unlösbare Umsetzungsprobleme. „Wir befürchten den Ausstieg tausender Betriebe, weil ihnen die wirtschaftliche Basis entzogen wird“, begründet Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke den heftigen Widerstand des Verbandes. Nicht nur im Ackerbau gebe es erhebliche Einschnitte. Dazu zählt das Landvolk das Verbot der Herbstdüngung oder eine pauschale Reduzierung der Stickstoffdüngung um 20 Prozent unter dem Pflanzenbedarf in nitratsensiblen Gebieten. „Unter diesen Voraussetzungen ist weder ein den Qualitätsnormen unserer Kunden entsprechender noch wirtschaftlich darstellbarer Anbau von Obst, Gemüse oder Brotgetreide möglich. Selbst die Ökoanbauer werden damit Probleme bekommen“, schildert der Landvolkpräsident. Auch für Tierhalter befürchtet er erhebliche Einschnitte, da sich wirtschaftseigener Dünger aus der Tierhaltung kaum noch verwerten lässt. Die wirtschaftliche Nutzung von Wiesen und Weiden werde durch Einschnitte beim Düngebedarf sowie Beschränkungen der Wirtschaftsdünger völlig konterkariert. „Dabei wird völlig ausgeblendet, das Grünland aus Sicht des Gewässerschutzes zur Problemlösung beiträgt“, verdeutlicht Schulte to Brinke. Zudem stehe der Erhalt von Grünland aus Klimaschutzgründen ganz oben auf der Agenda.

Das Landvolk verweist zum Weltwassertag am 22. März auf Aussagen des Umweltministeriums, wonach in Niedersachsen das geförderte Grundwasser allgemein von hoher Qualität ist. Es entspricht in der Regel ohne weitere Aufbereitung den strengen Anforderungen der Trinkwasserverordnung. Rund 99,4 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Niedersachsen sind an eine zentrale Wasserversorgung angeschlossen. Damit sind die Ziele des Weltwasserstages 2019, der unter dem Motto „Niemand zurücklassen – Wasser und Sanitärversorgung für alle“ steht, hierzulande nahezu vollständig erfüllt. 262 Wasserversorgungsunternehmen haben die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers in Niedersachsen übernommen, 225 davon verfügen über eine eigene Wassergewinnung. Der Wasserverbrauch der privaten Haushalte ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen und beträgt deutschlandweit rund 121 Liter pro Kopf und Tag. (LPD 22/2019)